Fünf CFO-Rollen gegen die fünf größten Unternehmensrisiken

Unternehmen müssen sich mit zahlreichen Risiken auseinandersetzen. Eine aktuelle Studie zeigt, welche Themen auf der Agenda von Finanzverantwortlichen ganz oben stehen – und mit welchen Rollen sie sich gegen die Risiken stemmen wollen.

CFOs planen defensiver

Die Managementberatung Horváth hat für die Studie CFO Insights “Finance in times of multiple crises” branchen- und länderübergreifend mehr als 50 CFOs befragt, aus Unternehmen mit mehrheitlich über 1.000 Mitarbeitenden und 250 Millionen Euro Jahresumsatz. Das Ergebnis zeigt, dass nahezu die Hälfte der CFOs mit steigenden Umsätzen bis Ende 2022 rechnen. Allerdings müssen sich Unternehmen mit vielen Unsicherheiten auseinandersetzen. „Die ungewisse weitere Entwicklung bei Lieferketten und Preisen sowie die Unruhe auf den Finanzmärkten und geopolitische Konfliktsituationen lässt einige Finanzverantwortliche deutlich defensiver planen“, sagt Achim Wenning, Studienleiter und Partner bei Horváth.

Risikothemen auf der CFO-Agenda

Welche Risiken beurteilen CFOs für die kommenden drei Jahre als besonders groß? Die Analyse zeigt folgende Ergebnisse:

  1. Fachkräftemangel (85 %)
  2. Anhaltende (Energie-)Versorgungsprobleme und daraus resultierenden Kostensteigerungen (74 %)
  3. Allgemeine Lieferkettenstörungen (72 %)
  4. Sukzessiv steigende Gehälter (70 %)
  5. Grundlegende Veränderung der globalen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (68 %)

Das größte Risiko sehen CFOs im Fachkräftemangel. Viele Unternehmen sind im „War of talents“ gezwungen, bessere Gehälter anzubieten, um Topfachkräfte für sich zu gewinnen. Auch dies wird von CFOs als perspektivisches Risiko beurteilt.

Natürlich sorgen auch weiterhin die Energieversorgung, Kostensteigerungen und Lieferkettenprobleme für Kopfzerbrechen. Doch das Fachkräfteproblem scheint Unternehmen massiv unter Druck zu setzen. Der Krisenmodus hält also an.

Welche Rolle müssen CFOS übernehmen?

CFOs müssen sich positionieren, um sich den unterschiedlichen Risiken und Herausforderungen zu stellen. Doch welche Rolle sollten sie künftig übernehmen? Die Analyse liefert folgende Impulse:

  • Driver of Change (28 %)
  • Visionary and Strategic Designer (23 %)
  • Sponsor of Ideas and Projects (19 %)
  • Enlightener and Conveyor of Knowledge (15 %)
  • Co-creator and Innovator of new Ideas (14 %)

Dies lässt vermuten, dass CFOs sich insbesondere strategisch und visionär verstärkt positionieren. Sie müssen Veränderungen vorantreiben. Doch auch Ideen und Projekte müssen von ihnen gefördert werden.

Anstehende Maßnahmen

Was müssen Unternehmen tun, um den Finanzbereich für die Zukunft gut aufzustellen? Die Analyse zeigt, dass noch viel Handlungsbedarf besteht. So stehen vor allem folgende Themen an:

  • Harmonisierung, Standardisierung und Optimierung von Prozessen (64 %)
  • Daten-Integrationsprojekte und der Aufbau von integrierten Datenplattformen (62 %)
  • Optimierung des Steuerungsansatzes beziehungsweise des Performance Managements (62 %).

Hinweis: Horváth hat bisher nur ein Drittel der aktuellen CFO-Studie 2023 veröffentlicht.

Folgende Teile werden noch veröffentlicht:

  • Teil 2: People, talents, competencies and skills
  • Teil 3: CFO as driver of cross-functional collaboration