Homeoffice und Kurzarbeit reduzieren Arbeits- und Wegeunfälle

Die Corona-Krise spiegelt sich deutlich in den vorläufigen Arbeitsunfallzahlen wider, die die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) jetzt veröffentlicht hat.

Die vorläufigen Zahlen sind laut Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, ein Abbild der Corona-Krise: "Die Beschäftigten waren weniger mobil, viele arbeiteten in Kurzarbeit oder im Homeoffice, deshalb sind die Arbeitsunfallzahlen gesunken. Andererseits haben wir im Zusammenhang mit Covid 19 überproportional viele Berufskrankheitenanzeigen"

Arbeits- und Wegeunfälle

Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist 2020 um 12,8 Prozent auf 760 369 Unfälle gesunken. Noch stärker fiel der Rückgang den Angaben zufolge bei Unfällen auf dem Weg zur Arbeit oder wieder nach Hause aus: Sie gingen gegenüber 2019 um 18,2 Prozent auf 152 773 Unfälle zurück. 397 Menschen starben laut DGUV durch einen Arbeitsunfall, 100 weniger als im Vorjahr. Zudem kamen 234 Menschen auf dem Hin- und Rückweg zum oder vom Arbeitsplatz zu Tode - das sind 75 weniger als 2019.

Berufskrankheiten

Pandemiebedingt liegen die Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit und die der entschiedenen Berufskrankheiten-Fälle auf einem deutlich höheren Niveau als bisher. Bis zum 31.12.2020 sind 30.329 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit durch Covid-19 eingereicht worden. Davon wurden laut DGUV bis zum selben Zeitpunkt 18.069 anerkannt. Diese Anzeigen und folgenden Verfahren zeigten sich auch in den Zunahmen, die im gesamten Berufskrankheitengeschehen zu beobachten waren.

Die Zahl der im Jahr 2020 insgesamt eingegangenen Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit sei mit 105.759 Fällen um 32 Prozent gestiegen.  Die Fälle, bei denen sich der Verdacht auf eine Berufskrankheit bestätigt habe, lag mit 53.880 um fast 53 Prozent höher. Bei den anerkannten Fällen ist laut den DGUV-Zahlen eine Zunahme um knapp 109 Prozent auf 37.886 zu verzeichnen.

Schülerunfälle

Deutlich sei auch der Rückgang bei Schulunfällen ausgefallen, hieß es. Mit 690 198 Unfällen habe die Zahl um mehr als 41 Prozent abgenommen. Die Zahl der meldepflichtigen Schulwegunfälle sank demnach um 34 Prozent auf 71 576. Aufgrund der teilweisen Schließung von Schulen liege dieser Rückgang in einem erwartbaren Bereich. Die Zahl tödlicher Schulunfälle liege unverändert bei fünf. Bei tödlichen Wegeunfällen gab es laut DGUV eine Abnahme um 15 auf 24 Fälle.

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