Hautschutzmittel: Richtige Dosierung ist entscheidend

Arbeitnehmer, die viel Feuchtarbeit verrichten, erkranken besonders oft an berufsbedingten Hauterkrankungen. Zu den gefährdeten Berufsgruppen gehören unter anderem auch die Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie. Eine ausreichende Dosierung der richtigen Hautschutzmittel ist daher wichtig. Eine Studie hat die Dosierung von Hautschutzmitteln an Mitarbeitenden einer Molkerei untersucht.

Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen bei Feuchtarbeit gehören Hautschutz und Hautpflege. Verwendete Produkte sollten weder Parfüm- noch Konservierungsstoffe beinhalten. Am Arbeitsplatz sollten Hautschutzcremes zum Schutz der Haut angewendet werden, während es sich empfiehlt in der Freizeit Hautpflegecremes zur Regeneration und Pflege der strapazierten Haut Hautpflegecremes zu verwenden. Die Regeneration der Haut in der arbeitsfreien Zeit ist dabei ebenso bedeutend wie der präventive Hautschutz am Arbeitsplatz. Die Wirksamkeit der betrieblichen Hautschutzmaßnahmen sollte dabei kontinuierlich überprüft werden.

Hautschutz: Dosierung ist entscheidend

Eine Voraussetzung für einen effektiven Hautschutz am Arbeitsplatz ist, dass Beschäftigte zum einen die Hautschutzmittel tatsächlich anwenden und zum anderen, dass diese Mittel in ausreichender Menge aufgetragen werden. Die Auftragsmenge pro Quadratzentimeter Haut muss nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 2 mg/cm² betragen, um eine positive Schutzwirkung zu entfalten. Doch tragen die Beschäftigten tatsächlich diese Menge auf? In einer Studie unter Mitarbeitenden eines Molkereibetriebs wurde ein Verfahren zur Dokumentation der Anwendungsfrequenz von Hautschutzprodukten angewendet, das in der Hautklinik Jena entwickelt wurde. Dabei kamen sogenannte "intelligente" Mess- und Monitoringtuben zum Einsatz, mit denen der tatsächliche Verbrauch des Hautschutzmittels exakt berechnet werden kann.

Akzeptanz von Hautschutzmitteln

In dem Molkereibetrieb war die Akzeptanz von Hautschutzmitteln vor Studienanfang bereits relativ hoch, 89 Prozent nutzten regelmäßig Hautschutzmittel. Die Studienergebnisse zeigten, dass die beiden zur Verfügung stehenden Hautschutzsalben von allen Probanden durchgehend verwendet wurden, wobei sich eine leichte Präferenz für eines der beiden Mittel zeigte. Insgesamt beschrieben die Probanden die Mittel aber beide als angenehm und wohltuend für die Haut. Die Akzeptanz war also grundlegend vorhanden, generell aber wurden die Mittel zu wenig und nicht oft genug aufgetragen. Die durch die Messtuben berechneten Werte lagen mit 1 mg/cm2 nur bei der Hälfte der notwendigen Menge.

Handlungsempfehlungen

Die Macher der Studie formulieren auf Grundlage dieser Ergebnisse zwei Handlungsempfehlungen für Unternehmen: Im Rahmen von Schulungen sollte unbedingt vermittelt werden, dass es beim Hautschutz auch wesentlich um die verwendete Menge und Häufigkeit der Anwendung ankommt. Außerdem empfehlen sie die Verwendung von Messtuben, mit welchen Beschäftigte genau prüfen können, wie groß ihr Verbrauch an Hautschutzmittel pro Tag gewesen ist.

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