Erzieherinnen besonders Burnout-gefährdet


Erzieherinnen besonders Burnout-gefährdet

Kinder machen Lärm. Eltern wollen nur das Beste für ihre Kleinen. Und wie geht es den Erzieherinnen, die sich Tag für Tag um die Kinder kümmern? Viele von ihnen sind durch schlechte Arbeitsbedingungen stark belastet. Ihr Burnout-Risiko ist überdurchschnittlich hoch.

Eine Studie der Katholischen Hochschule Aachen mit rund 850 Erzieherinnen hat ergeben: Erzieherinnen gehören zur Hochrisiko-Gruppe für Burnout-Erkrankungen. 15 % haben bereits deutliche bis starke psychische Beschwerden.

Erzieherinnen: Hohe Belastungen – steigende Langszeiterkrankungen

Die Erzieherinnen haben es wohl eher positiv empfunden, einmal zu ihren beruflichen Belastungen befragt zu werden. Weniger erfreut waren zum Teil die Träger und somit die verantwortlichen Arbeitgeber über die Auskunftsbereitschaft ihrer Mitarbeiterinnen. Das verwundert bei dem Ergebnis allerdings auch nicht:

  • Fast 19 % der Erzieherinnen leiden nach eigenen Angaben unter sehr starken beruflichen Stressbelastungen.

  • 15 % haben deutliche bis starke psychische Beschwerden.

  • Langzeiterkrankungen bei Mitarbeiterinnen in Kitas nehmen zu.

Kita: zu wenig Personal – zu viele Kinder

Zu den Belastungsfaktoren zählen vor allem:

  • eine mangelhafte Personalausstattung,

  • Mehrarbeit, wenn Kolleginnen krank sind,

  • zu große Gruppen,

  • ein schlechter Betreuungsschlüssel,

  • ein hoher Geräuschpegel in den Räumen,

  • umfangreiche Dokumentationspflichten,

  • überhöhte Ansprüche der Eltern sowie

  • das Abwälzen der Erziehungs- und Bildungsverantwortung auf die Kita.

Bei hoher Stressbelastung leidet auch die Betreuungsqualität. So wirke sich das Problem der Erzieherinnen auch auf die Kinder aus, meint Studienleiter Prof. Johannes Jungbauer.

Arbeiten mit Kindern: Es geht auch ohne Burnout-Risiko

Zu den Merkmalen eines gesundheitsförderlichen Kita-Arbeitsplatzes gehören:

  • ein realistisches und zu bewältigendes Arbeitspensum,

  • eine vom Alter der Kinder abhängige angemessene Gruppengröße,

  • ausreichend Zeit für die Kinder,

  • Möglichkeiten, um Pausen machen und sich erholen zu können,

  • die Möglichkeit, Personalausfall angemessen ausgleichen zu können.

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