Integration unterschiedlicher Datenquellen steigert Transparenz

Am Beispiel der Berichterstattung zum Intellektuellen Kapital im EnBW-Geschäftsbericht wird die Verschmelzung der Wissensbilanz mit dem Lagebericht augenscheinlich. Während in der Anfangsphase noch ein eigenes Kapitel dem Intellektuellen Kapital gewidmet wurde, verschwimmen inzwischen die Grenzen, weil Inhalte der Wissensbilanz den entsprechenden Kapiteln des Lageberichts zugeordnet werden.

Im Kapitel der "nicht bilanzierten immateriellen Vermögenswerte" werden die Faktoren des Strukturkapitals und des Beziehungskapitals berichtet. Im Kapitel "Mitarbeiter" wird die Entwicklung des Humankapitals dargestellt. Aus Sicht der Wissensbilanz werden die Inhalte zwar "zerrissen" – im Sinne der Gesamtberichtslegung gelingt aber eine integrierte Darstellung, die die Informationsbedürfnisse der Zielgruppe möglichst effektiv befriedigen soll.

Die Wissensbilanz als Instrument für strategischen Wandel

Aufgrund der systematischen Ausrichtung auf die Zukunft nimmt die Wissensbilanz viele künftige Entwicklungen bereits vorweg und vermittelt den Mitarbeitern Szenarien zur Nutzung des Intellektuellen Kapitals. Der interdisziplinäre und teamorientierte Ansatz ist auch hier die Basis der Entwicklungen, weil eben unterschiedliche Lösungswege transparent werden und damit auch als neue Handlungsalternativen zur Verfügung stehen.

In Zeiten der Veränderung, wie sie nun die Energiebranche erlebt, wirkt die Wissensbilanz als Instrument zur Anpassung. Routinen und Positionen werden hinterfragt und auf die strategische Relevanz überprüft. Insbesondere diese Vorteile der Wissensbilanz werden zunehmend stärker erkannt und damit auch in die grundlegenden Entscheidungsstrukturen systematischer einfließen.

Nachhaltigkeit beginnt bei den Mitarbeitern

Auch aufgrund der Differenzierung in Human-, Struktur- und Beziehungskapital werden Aussagen aus der Wissensbilanzierung in Zukunft noch stärker direkt auf die Personalentwicklung, auf die Organisationsentwicklung und letztlich auch auf die Konzernkommunikation wirken. Obwohl eine systematische Vernetzung relativ offensichtlich nützlich ist, wird ihre praktische Wirksamkeit vermutlich aber noch auf sich warten lassen.

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