Moderne Wertorientierung: Vom "Wertobjekt" zur "Teilhabe ... / 2.7 Vernetztes Führungs- und Controllingsystem

Elemente Moderner Wertorientierung angemessen berücksichtigen

Ein modernes System zur wertbezogenen Steuerung der Unternehmen muss die verschiedenen Elemente der Modernen Wertorientierung berücksichtigen. Grundlage bildet ein Konzept, welches auf allen Ebenen – sei es organisatorisch, sachlich oder zeitlich – die verschiedenen Vermögensarten, ihre Wirkungen und die damit verbundenen Risiken berücksichtigt.

Abb. 11 zeigt einen Vorschlag für ein solches System. Die klassischen Steuerungsebenen mit strategischer, Mittelfrist- und operativer Planung sowie Forecast und Reporting haben sich grundsätzlich bewährt und ändern sich daher gegenüber etablierten Steuerungsansätzen nicht.

Abb. 11: integriertes Führungs- und Controllingsystem

Allerdings wird die Einbeziehung des Wirkungsstufen- und Risikomanagements auf allen Ebenen an Bedeutung zunehmen. Insofern haben auch eine Reihe neuer Methoden und Instrumente Eingang in die Controllingpraxis gefunden.

Ein Überblick

Tabelle 1 listet wesentliche Einflüsse der sechs Elemente Moderner Wertorientierung auf die Gestaltung des Controllingsystems beispielhaft anhand typischer Werkzeuge auf:

Phase	Marktfähigkeit	Wirtschaftlich relevante Qualität	Zahlungsströme	Vernetzte Wirkungen der Vermögensarten	Vernetzte Risiken der Vermögensarten	Wertschöpfung über die Zeit
Unternehmenspolitische Orientierung	Trendanalysen Geschäftsmodell	Leistungskern Qualitätspolitik (Eckpunkte)	Wachstum Entwicklung (Werthaltigkeit) Gewinn (Rentabilität)	Definition der Ziele für die Wirkungsstufen	Klärung und Beschreibung des Risiko-Appetits	Strukturierung der Potenzialentwicklung in Meilensteine
Strategische Programm- und Maßnahmenplanung	Definition von Maßnahmen zur Verbesserung der Marktposition	Definition von Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Exzellenz	Ermittlung der Zahlungsflüsse der strategischen Maßnahmen	Szenario-Analyse über die Wirkungsstufen	Integration von Risiken in die Maßnahmenplanung	Potentialanalyse und Planung von Maßnahmen für ihre Erschließung und Nutzung
Mittelfristige Planung	Zielkostenplanung	Projekterfolgsplanung	Integrierte Erfolgs- und Finanzplanung	Treiberorientierung anhand der Wirkungsstufen	Bandbreitenplanung	Investitionsentwicklungs- und Realisierungsplanung
Operative Planung/Budgetierung	Markterschließungsbudgetierung	Projektbudgetierung	Integrierte Erfolgs- und Finanzplanung	Budgetierung der Wirkungsstufen	Forcasting zur Volatilitätssteuerung	Investitionsbudget
Integriertes Reporting	Bericht zur Marktpositionierung	RADAR-Bewertung der EFQM-Kennzahlen	Direkte Cashflowrechnung	Integrierter Wirkungsstufenbericht	Risiko-Reporting als integraler Bestandteil	Bericht zur Potenzialnutzung

Big Data einbeziehen

Ein spürbarer Wandel hat außerdem innerhalb dieses Rahmens durch den Einsatz von Big Data Technologien bereits stattgefunden. Das beginnt bei der Nutzung prädiktiver (vorausschauender) Analysen für die strategische Zielsetzung, setzt sich über den Einsatz von Simulationen und Verteilungskurven in der Planung fort, bezieht "Real Time"-Informationen und deren kontinuierliche Analyse in die Steuerung von Fertigung, Logistik und Vertrieb ein, bewertet zeitnahe Prognosen zur Zielerreichung und führt schließlich zu fokussierten Auswertungen und Reports, die einen kontinuierlichen Lernprozess unterstützen. Controller sind gut beraten, sich diesem Wandel aktiv zu stellen.