Abb. 6 zeigt die Anwendung der Analyse auf die 4 Fallstudien.

 
Rentabilitätsanalyse (in %) Einzelhandelskette Anlagenbauer Konsumgüterproduzent Softwareunternehmen
Gesamtkapitalrentabilität 8,8 % 13,7 % 10,6 % 26,3 %
Zerlegung der GKR in:        
Umsatzrentabilität
(vor Zinsen u. Steuern)
0,8 % 7,6 % 2,4 % 8,8 %
Kapitalumschlagshäufigkeit 10,7 1,8 4,4 3,0
         
Eigenkapitalrentabilität 17,5 % 32,7 % 23,3 % 38,9 %
Zerlegung der EKR in:        
Umsatzrentabilität
(nach Steuern)
0,5 % 5,2 % 1,7 % 8,2 %
Kapitalumschlagshäufigkeit 10,7 1,8 4,4 3,0
Kapitalhebel
(Leverage Ratio)
3,5 3,5 3,1 1,6

Abb. 6: Aufwands- und Ertragsstrukturen der 4 Fallstudien

Anwendung auf die Fallstudien

Die Eigenkapitalrentabilität ist bei drei Unternehmen als durchschnittlich im Branchenvergleich einzustufen, beim Anlagenbauer als überdurchschnittlich gut. Die Gesamtkapitalrentabilität ist beim Softwareunternehmen sehr hoch. Aufgrund der hohen Eigenkapitalquote bietet sich hier eine Zunahme der Verschuldung zur Nutzung des Leverage-Effektes an, allerdings nur, wenn das zusätzliche Kapital mit der gleichen Rendite eingesetzt werden kann wie das schon vorhandene. Dies scheint allerdings zweifelhaft; die bisherige Entwicklung des Unternehmens (hohe Rücklagenbildung) spricht eher dafür, dass derzeit keine geeigneten Investitionsmöglichkeiten vorhanden sind.

Die Supermarktkette kann selbst mit minimalen Spannen (Umsatzrentabilität unter 1 %) aufgrund des hohen Kapitalumschlags (10,7 mal im Jahr, d. h. ca. 34 Tage Umschlagsdauer) gute Renditen erzielen. Dagegen ist es für projektorientierte Unternehmen (z. B. Anlagenbau) typisch, dass die Umsatzrenditen hoch sind, um die hohe Kapitalbindung (Umschlagshäufigkeit hier 1,8, d. h. Umschlagsdauer 202 Tage) zu finanzieren. In einer ähnlichen Lage ist das Softwareunternehmen. Die hohen Renditen gleichen das erheblich größere Risiko im Projektgeschäft aus – in schlechten Jahren rutschen die Renditen rasch in den Keller.

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