Kleine und mittlere Unternehmen nach EU-Definition (abgekürzt: KMU; gemäß Amtsblatt der EU L 124/36 vom 20.05.2003) bilden schon immer das Rückgrat der Wirtschaft in Europa und Deutschland. Sie stellen anteilig über 95 % aller Unternehmen dar und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung, zum sozialen Zusammenhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. In Zahlen bedeutet dies in Deutschland (2021):

  • ca. 3,28 Millionen kleine Unternehmen mit 1 bis 49 Mitarbeitenden
  • 73.000 Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden
  • 16.700 Unternehmen mit > 250 Mitarbeitenden[1]

In Deutschland verursachen rund 3,4 Millionen Unternehmen einen erheblichen Anteil der Umweltbelastung, beschäftigen sich aber immer noch sehr wenig und kaum systematisch mit dem Thema Umweltmanagement. So beträgt der Anteil der kleinen, mittleren und großen Unternehmen mit zertifiziertem Umweltmanagementsystem weniger als 0,5 % (Stand 2021: geschätzte 10.000 ISO-14001-zertifizierte Organisationen und rund 2.400 registrierte EMAS-Standorte). Das heißt, es gibt hier noch viel "Luft nach oben" bzw., wenn man es netter ausdrücken möchte, ein enormes Entwicklungspotenzial.

Abb. 2: EMAS – Verbreitung in KMU208 (Quelle: Green Company Transformation, 1. Aufl. 2022)

Eine entscheidende wichtige Erkenntnis seit Einführung der grundlegenden Regelwerke EMAS (1993) und ISO 14001 (1996) ist, dass die Akzeptanz und zunehmende Verbreitung von zertifizierten Umweltmanagementsystemen in Kleinstunternehmen (1–10 Mitarbeitende), kleinen (11–49 Mitarbeitende) und mittlerenUnternehmen bzw. Organisationen (50–249 Mitarbeitende) insbesondere von der methodischen Herangehensweise beim Implementierungsprozess, der Qualifikation der internen Umweltmanagementbeauftragten und deren Unterstützung durch die oberste Leitung sowie einer motivierenden Beratung und Begleitung durch externe Berater abhängt.

Um die Anforderungen der neuen UM-Norm ISO 14001:2015 bzw. der 2017 angepassten EMAS-Verordnung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) angemessen, das heißt mit vertretbarem Aufwand-Nutzen-Verhältnis umsetzen zu können, bedarf es einer möglichst einfachen, effektiven und standardisierten Methodik, die auf den Betriebsalltag und die Mitarbeitenden in den Unternehmen zugeschnitten ist.

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