Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt für die Unternehmenssteuerung zunehmend Relevanz, weil die Auswirkungen eines Unternehmens für Gesellschaft und Umwelt bei wichtigen Stakeholdern, wie Kunden und Mitarbeitern, zunehmend Beachtung finden. Es ist daher zunehmend wichtig, bei unternehmerischen Entscheidungen die Auswirkungen auch auf Nachhaltigkeit, und hier speziell auch von "Nachhaltigkeitsrisiken", zu betrachten. Die Besonderheit von Nachhaltigkeitsrisiken besteht darin, dass diese Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben und zudem direkte und indirekte finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen. Aufgrund ihrer finanziellen Auswirkungen sind sie, wie alle anderen Risiken, auch zu quantifizieren und bei der Risikoaggregation einzubeziehen, weil sie den Gesamtrisikoumfang – z. B. ausgedrückt durch Gefährdungswahrscheinlichkeit und Eigenkapitalbedarf – mitbestimmen.

In Anlehnung an moderne Konzepte für Unternehmensplanung[1], die auf eine Integration von Risikomanagement und Controlling zielen, ist auch ein integrativer Ansatz für das Thema Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsrisiken sinnvoll. Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsrisiken sind entsprechend als ein gemeinsames Thema für Controlling und Risikomanagement aufzufassen. Dies ist insb. wichtig, wenn bei unternehmerischen Entscheidungen über Maßnahmen für "mehr Nachhaltigkeit" die mit diesen verbundenen Auswirkungen auf Umsätze, Kosten und Risiken gegeneinander abzuwägen sind.

[1] siehe dazu Gleißner, W./Rieg, R./Gleich, R. (2022): Moderne Unternehmensplanung. Die Weiterentwicklung der Modernen Budgetierung, in: Controller Magazin, 47. Jg., Heft 6 (November/Dezember 2022), S. 72-79.

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