Zusammenfassung

 
Überblick

Ohne Nachhaltigkeit bzw. nachhaltiges Wirtschaften wird es für alle Unternehmen künftig kaum mehr möglich sein, sich am Markt zu behaupten. Nachhaltigkeit erfordert unter Umständen, Geschäftsmodelle zu überarbeiten und anzupassen, um zukunftsfähig zu bleiben, was mit hohem Aufwand verbunden sein kann. Doch die nötigen Veränderungen bergen auch Chancen, die von den Betrieben genutzt werden können.

Für Unternehmen stellt sich die Frage, wie der Einstieg und die Umsetzung nachhaltigen Wirtschaftens gelingen kann. Derzeit fehlen erprobte Verfahren und Standards, die übernommen werden könnten, sodass jedes Unternehmen gefordert ist, seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen. Dieser Beitrag und die dazugehörige Excel-Arbeitshilfe "Lösungen für den Einstieg in Nachhaltigkeit" zeigen beispielhaft, wie es möglich ist. Denn abwarten, ob man wirklich betroffen ist, ist keine Alternative, da das Thema alle Unternehmen, Mitarbeitenden und Privatpersonen (Kunden) betrifft.

1 Nachhaltigkeit – Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung

Ohne Nachhaltigkeit bzw. nachhaltiges Wirtschaften wird es für alle Unternehmen künftig kaum mehr möglich sein, sich am Markt zu behaupten. Nachhaltigkeit ist nicht einfach ein "neuer Trend", der irgendwann durch einen anderen abgelöst wird, sondern eine unabdingbare Voraussetzung, um Klimawandel und Umweltprobleme zumindest teilweise zu bewältigen. Das erfordert unter Umständen, Geschäftsmodelle zu überarbeiten und anzupassen, um zukunftsfähig zu bleiben, was mit hohem Aufwand verbunden sein kann. Doch die nötigen Veränderungen bergen auch Chancen, die von den Betrieben genutzt werden können.

Nachhaltigkeit lässt sich nur erreichen, wenn es im Unternehmen ein Konzept dazu gibt bzw. ein Konzept erstellt wird. Dazu müssen bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt und Schritte umgesetzt werden. Dazu gehören insbesondere:

  1. Grundsatzentscheidung der Unternehmensleitung für Nachhaltigkeit
  2. Bestandsaufnahme mit bereits vorhandenen Aktivitäten
  3. Mitarbeiterinformation und -einbindung
  4. Formulierung von Zielen
  5. Entscheidung für eine Einstiegsstrategie
  6. Maßnahmen, Messmethoden und Kennzahlen definieren

Druck zum Handeln nimmt von mehreren Seiten zu

Unternehmen, die sich noch nicht mit Nachhaltigkeit befassen, und das Thema noch "vor sich herschieben", müssen wissen, dass der Druck von verschiedenen Seiten in den kommenden Monaten kontinuierlich zunehmen wird. Beispielsweise ist damit zu rechnen, dass es schon kurzfristig schwieriger werden wird, ohne nachgewiesene Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit an frische Finanzmittel zu gelangen, weil Banken darauf bestehen werden, dass Kreditnehmer nachweisen, dass sie umweltschonender als bisher agieren. Zudem bevorzugen immer mehr Geschäftspartner (Kunden, Lieferanten, Kooperationspartner) Unternehmen, die sich aktiv mit Nachhaltigkeit befassen. Auch viele Beschäftigte wünschen sich in Unternehmen zu arbeiten, die Wert auf eine möglichst gut erhaltene Umwelt legen. Und nicht zuletzt tragen immer mehr Regierungen dazu bei, Regeln und Gesetze zu schaffen, die von den Betrieben umgesetzt werden müssen. Beispielsweise sind Konzerne und Großunternehmen bereits verpflichtet, zu kontrollieren, ob sich auch ihre Partner mit Nachhaltigkeit befassen. Besser ist es also in jedem Fall, zeitnah selber aktiv zu werden, zu gestalten und so die sich bietenden Chancen frühzeitig zu ergreifen.

2 Vorgehen für einen kurzfristigen und einfachen Einstieg – mit Excel-Arbeitshilfe

 
Hinweis

Excel-Arbeitshilfe "Lösungen für Einstieg in Nachhaltigkeit"

Mit Hilfe der Excel-Arbeitshilfe "Lösungen für den Einstieg in Nachhaltigkeit" kann der Einstieg und die Umsetzung nachhaltigen Wirtschaftens im Unternehmen strukturiert angegangen werden. Im Folgenden wird am Beispiel der Bereiche Unternehmen/Unternehmenskultur, Energie, Material, Mobilität, Logistik anhand der Excel-Arbeitshilfe skizziert, wie leicht und schnell mehr für Nachhaltigkeit getan werden kann.

In jedem Fall sollte eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden, da die Erfahrung zeigt, dass es in der Regel bereits Aktivitäten zur Nachhaltigkeit vorhanden sind. Oft fallen sie aber nicht explizit in diese Kategorie oder werden nicht als solche erkannt. Abhängig von den Ergebnissen gilt es, konkrete Ziele und Bereiche festzulegen, die angegangen werden sollen. Alle Ausführungen sind beispielhaft zu verstehen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zu Beginn der Umsetzung wird es zudem immer wieder so sein, dass Fragen auftreten, an die man bisher noch nicht gedacht hat und damit Lücken im Konzept bestehen. Wichtig ist daher, dass mit der Umsetzung begonnen wird und das Vorhaben kontinuierlich weiterentwickelt und ausgeweitet wird.

2.1 Bestandsaufnahme

Die Bestandsaufnahme kann mit Hilfe des gleichnamigen Reiters in der Excel-Arbeitshilfe durchgeführt werden, wie sie in Abb. 1 zu sehen ist. Es besteht die Möglichkeit, mit bis zu 40 Prüfpunkten die Situation des Unternehmens zu bestimmen. Einige Aspekte beziehen sich auf Gesamtbetrieb, vorhandene Kultur bzw. den derzeitigen Umgang mit Nachhaltigkeit (Spalte Unternehmen), andere Analysen auf bis zu 6 frei bestimmbare Untersuchungsfelder; im Beispiel e...

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