Zusammenfassung

 

Dieser Beitrag ist ein (editierter) Auszug aus dem Kapitel "Konzept des Sustainable Human Resource Management" aus dem Buch "Nachhaltigkeitsmarketing" von Prof. Guido Grundwald und Prof. Jürgen Schwill.

Dieses Grundlagenwerk zeigt, wie sich Nachhaltigkeitsmarketing konkret gestalten lässt: Es liefert Lösungen, wie sich Nachhaltigkeitsprinzipien in die Gestaltung von Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik einfügen lassen. Es zeigt, wie sich Strategien und Produkte entwickeln lassen, die sich am Nachhaltigkeitsprinzip orientieren und es liefert eine Vielzahl an Antworten, Lösungsansätzen und Ideen zur Neuausrichtung der eigenen Marketingarbeit.

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Das nachhaltige Lieferantenbeziehungsmanagement ist von entscheidender Bedeutung, da das Image eines Unternehmens von der Nachhaltigkeitsperformance jedes einzelnen Akteurs in der Lieferkette abhängt. Es gibt verschiedene Strategien für nachhaltigkeitsbezogene Lieferanteninitiativen, abhängig von der strategischen Ausgangssituation und den verfügbaren Ressourcen.

Lieferantenmonitoring und Lieferantenauditierung sind wichtige Instrumente, um die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu überprüfen und zu verbessern. Zu berücksichtigen sind zudem gesetzliche Regelungen, wie etwa das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die Unternehmen dazu verpflichten, ihrer Verantwortung in der Lieferkette nachzukommen. Eine internationale oder globale Lösung mit verbindlichen Regelungen für nachhaltige Lieferketten wäre erstrebenswert, um gleiche Wettbewerbsbedingungen und die Einhaltung sozialer und ökologischer Werte zu gewährleisten. Welches nationale oder internationale Regelwerk auch immer gelten mag – im Zuge eines ganzheitlich und proaktiv ausgerichteten Nachhaltigkeitsmanagements sind Unternehmen gut beraten, soziale und ökologische Standards freiwillig zu setzen. Sie bieten enormes Reputationspotenzial für Unternehmen.

1 Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette

Ein Nachhaltigkeitsmanagement, das den normativen Anspruch der ganzheitlichen Orientierung verfolgt, muss auch Verantwortung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg übernehmen. Diese Wertschöpfungskette ist durch eine Vielzahl an Akteuren gekennzeichnet, die miteinander in Geschäftsbeziehungen stehen und voneinander abhängig sind. Hierzu zählen die Lieferanten (Zulieferer und Vorlieferanten) und deren Sublieferanten sowie – v. a. bei Endproduktunternehmen – auch Groß- und Einzelhandelsstufen. Solche Lieferanten(beziehungs-)strukturen werden auch als Liefer- bzw. Wertschöpfungskette oder "Supply- bzw. Value Chain" bezeichnet[1], die im Zuge eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagements nachhaltig auszurichten ist.

 
Wichtig

Was ist "Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette"?

Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette wird in diesem Zusammenhang definiert als "das Management der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen und die Förderung guter Unternehmensführung über den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen".[2]

Nach Ansätzen der "Sustainable/Green Supply Chain"[3] trägt die Integration des Nachhaltigkeitsgedankens in die Wertschöpfungskette zu

  • effizienteren,
  • wettbewerbsfähigeren und
  • ökologisch überlegeneren

Unternehmen auf dem Markt bei.[4]

Nachhaltiges Lieferantenbeziehungsmanagement ("Sustainable Supply Chain Relationship Management") ist in diesem Zusammenhang für die Anstrengungen von Unternehmen von entscheidender Bedeutung. So hängt das Image eines Unternehmens in Bezug auf wirtschaftliches, ökologisches und soziales Verhalten stark von seiner Lieferkette und der Nachhaltigkeitsperformance jedes einzelnen Kettenglieds ab, einschl. der Lieferanten und Vorlieferanten.[5]

[1] vgl. Balderjahn, 2013, S. 115.
[2] Deutsches Global Compact Netzwerk, 2012, S. 7.
[3] vgl. Srivastava, 2007.
[4] vgl. Lunde, 2018, S. 92; Brindley/Oxborrow, 2014; Chan et al., 2015; Heoejmose et al., 2012.
[5] vgl. Leppelt et al., 2013.

2 Strategien nachhaltigkeitsbezogener Lieferanteninitiativen

Unter Berücksichtigung der Analyse der strategischen Ausgangssituation und der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse können im Rahmen eines nachhaltigen Lieferantenbeziehungsmanagements diverse strategische Optionen gewählt werden. Eine grundsätzliche Systematisierung von Strategiealternativen leitet sich für unterschiedliche Unternehmenssituationen aus der Gegenüberstellung von verfügbaren internen Ressourcen für nachhaltigkeitsbezogene Lieferanteninitiativen und dem wahrgenommenen Risiko der Unterlassung entsprechender Maßnahmen ab. Die sich ergebenden Situationen mit zugeordneten Strategieoptionen können der Abb. 1 entnommen werden.

Abb. 1: Systematisierung von Unternehmenssituationen mit Strategien nachhaltigkeitsbezogener Lieferanteninitiativen[1]

  • Das Feld A der "Enthusiasten" tritt auf, wenn nur geringe Risiken bzw. Verluste wahrgenommen werden, die Beschaffungsfunktion im Unternehmen jedoch über die materiellen oder immateriellen Ressourcen, Fähigkeiten oder die nach außen gerichtete Risikoperspektive verfügt, um eine nachhaltigkeitsbezogene Lieferanteninitiative durchz...

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