Daniel Kahneman, ein Kognitionspsychologe, der menschliches Urteils-und Entscheidungsverhalten erforscht hat, unterscheidet zwei unterschiedliche Arten des Denkens und ordnet beiden Denkarten Systeme zu:

  • System 1: Das automatische System erlaubt schnelles und intuitives Denken, geschieht mühelos und automatisch, ist affektgesteuert und wird meist in Alltagssituationen angewendet. Wir entscheiden und handeln oft auf der Grundlage unvollständiger und widersprüchlicher Informationen und kommen dadurch schnell zu einem Urteil.
  • System 2: Das reflektierte System erlaubt durchdachte und bewusste Entscheidungen. Es ist ein langsames Denken, das dann geschieht, wenn wir keine unmittelbare Antwort auf ein Problem haben und nachdenken müssen. Damit System 2 aktiviert wird, müssen wir uns willentlich dazu entscheiden.
 
Praxis-Beispiel

Denken in System 1 und 2

Nehmen wir den berühmten Säbelzahntiger, der vor zwei Höhlenmenschen auftaucht. Während jener, der in Millisekunden reagiert und flieht, wahrscheinlich derjenige ist, der überlebt, wird der andere, der reflektiert, was nun geschehen könnte, das wahrscheinlich nicht tun.

Oder: Berechnen Sie 2+2 (System 1) und 15x53 (System 2).

Dieses schnelle, reflexhafte Denken im System 1, was wir ja fast ausschließlich tun, ist subjektiv und fehleranfällig: wir verlassen uns auf Instinkte, Gewohnheiten und Emotionen. Der Nachteil ist, dass solche Entscheidungen auch zu unguten und suboptimalen Entscheidungen führen können.

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