Zähleranalyse

Grundlage für eine verursachergerechte Verbrauchszuordnung und die Optimierung des Ressourceneinsatzes ist die Datenerfassung in der Feldebene. Hierzu werden die einzelnen Energieverbraucher von entsprechenden Zählern erfasst. Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch der aufwändigste Zählerpark wenig hilfreich ist, wenn seine Messstellen falsch angeordnet sind bzw. ungeeignete oder ungenaue Zähler verwendet werden. Ein gut durchdachtes Zählerparkkonzept ist daher Voraussetzung für ein effizientes Monitoring.

Das Konzept muss dabei die unternehmensspezifische Verbraucherstruktur (Strom, Wärme, Gas, Wasser etc.), die Kostenstellenstruktur (Profitcenter, Anlagen, etc.) sowie technische Vorgaben (bestehende Verteilersysteme und Messeinrichtungen) erfassen und aufeinander abstimmen (s. Abb. 4). Es ist nicht sinnvoll, jeden noch so kleinen Verbraucher über entsprechende Zähler zu erfassen. Folgende Aspekte sollten bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden:

  • vorhandene, nutzbare Zähler (elektrischer Ausgang!), deren Zustand bzw. Genauigkeit
  • Energieverbrauch/-kosten
  • Beeinflussbarkeit des Energieverbrauchs (Könnte mehr Transparenz helfen, den Verbrauch zu verringern?)
  • Wahrscheinlichkeit des Mehrverbrauchs (z. B. kontinuierlich steigender Verbrauch in komplexen Druckluftsystemen durch Leckagen)
  • rechtliche Relevanz (z. B. Genauigkeitsanforderung an die Messung)
  • Anlagenparameter, die den Energieverbrauch beeinflussen (z. B. Temperaturen an Glühöfen, Durchsatz, Anlagengeschwindigkeit)
  • Messverfahren
  • Art der Signalausgabe (Zählerstand, Durchfluss, Zählfrequenz)
  • Art der elektronischen Schnittstelle (analog, digital, Impulsausgang, MBus etc.)

Abb. 4: Ergebnis der Zähleranalyse ThyssenKrupp Rasselstein

Ob bzw. wo eine durchgängige Verbrauchserfassung nötig und sinnvoll ist, bzw. welche Verfahren zum Einsatz kommen, muss letztlich je nach Erkenntnisinteresse und Aufwand individuell entschieden werden. Erfahrungsgemäß sollte zunächst aber zumindest der Gesamtverbrauch der Hauptenergieverbraucher je relevanter Energieart kontinuierlich erfasst werden. Übrige Verbraucher können entsprechend ihrer Priorität sukzessive nachgerüstet werden.

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