Grundsätzlich ist es für die erste Umsetzung eines DPP sinnvoll ein Projektteam zu bilden, welches über die Bedeutung, den Inhalt, die Aufgaben und den geplanten Ablauf informiert ist. In diesem Team sollten

  • Juristen und Finanz-Experten,
  • IT- und Software-Spezialisten,
  • Kommunikations- und Produktexperten und
  • eine Projektleitung

vertreten sein. Mit diesem Team sollte mit einem Pilotprojekt gestartet werden, welches ermöglicht, Erfahrungen zu sammeln, das Verständnis zu vertiefen, Feedback einzuholen und das Vorgehen zu optimieren. Dafür sollte zu Beginn neben dem Projektteam ein Projektrahmen festgelegt werden. Geeignet sind zu Beginn einzelne Produkte oder Prozess-Teilbereiche, bei welchen ein Feedback einfach und schnell einholbar ist. Dadurch ist es dem Team möglich zu erlernen, die Bedürfnisse des Stakeholders und die 3 großen Phasen zur Bildung eines DPP zu verstehen.

5.1 Phase 1: Anforderungsanalyse

Die erste Phase umfasst die Anforderungsanalyse, bei welcher sich das Unternehmen mit den politischen Regularien und den speziellen Anforderungen des Stakeholders im betrachteten Use-Case auseinander setzen muss. Mit Hilfe der aktuellen politischen Initiativen können die Regularien recherchiert werden. Die Anforderungen des Stakeholders können in Zusammenarbeit mit Hilfe von Interviews oder Umfragen geklärt werden. Es sind alle Anforderungen zu sammeln und zu analysieren, zu ordnen und mit den Stakeholdern abzusprechen. Zuletzt sollte die Anforderungsliste noch einmal überprüft und bewertet werden. Sowohl bei den gesetzlichen als auch bei den Anforderungen des Stakeholders es wichtig, auf dem aktuellen Stand zu bleiben, da Forderungen im Laufe der Zeit neu entstehen oder aktualisiert werden.

5.2 Phase 2: Konzeptionierung

In der zweiten Phase der Umsetzung dreht sich alles um die Konzeptionierung. Ziel hierbei ist, festzustellen, ob das Unternehmen die Voraussetzungen erfüllt, um anhand der vorhandenen Daten und Systemarchitektur einen DPP zu erstellen, welcher den zu definierenden Zielbildern entspricht. Ist dies nicht der Fall sollen Maßnahmen eingeleitet werden, damit die Umsetzung realisierbar ist. Hierfür sind Ist- und Soll-Analysen durchzuführen und miteinander zu vergleichen. Bei diesen Analysen geht es vor allem um die Datenbasis, die Datenverarbeitung und den Wissenstransfer. Um diese Datenbasis bilden zu können, muss zu Beginn der Soll-Zustand dargestellt werden. Hierbei wird betrachtet, welche Informationen für den DPP laut Gesetz und Stakeholder mit welcher Genauigkeit verlangt werden. Anschließend wird der Ist-Zustand betrachtet. Dafür wird analysiert welche Datenquellen existieren, ob die Daten in digitaler Form vorliegen, wo sie aktuell gespeichert werden und wie die Daten sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Nun können Ist- und Soll-Zustand miteinander verglichen werden, nicht relevante Daten aussortiert und die Erhebung fehlender Daten eingeleitet werden. Dafür sollen Maßnahmenpläne erstellt werden und Schnittstellen für die bereits vorhandenen Daten gebildet werden. Zuletzt soll für die Schaffung der Datenbasis die Datenqualität überprüft werden. Hierbei sollen die Daten anhand der 11 Kriterien für hohe Datenqualität, welche in Abbildung 3 zu sehen sind, bewertet werden und betrachtet werden, ob die Qualität den Anforderungen der Stakeholder gerecht wird. Dafür sollten in der Regel mindestens 3 der Kriterien erfüllt sein.

Abb. 3: 11 Kriterien für hohe Datenqualität

Im Rahmen der Datenverarbeitung geht es anschließend darum festzulegen, wo und wie die Daten gespeichert werden sollen und wie sie verarbeitet, analysiert und visualisiert werden müssen. Zuletzt soll die Umsetzung des Wissenstransfers festgelegt werden. Denkbar wären hierbei optische Codes (QR- oder Barcodes), elektronische Tags (RFID oder NFC) oder auch digitale Wasserabzeichen, welche zur, ebenfalls zu bestimmenden, Software bzw. dem selbst konzeptionierten User Interface oder vorgefertigten Dashboard führen.

5.3 Phase 3: Realisierung und Skalierung

Wurden die Maßnahmen aus der Konzeptionierungsphase umgesetzt, so geht die Entwicklung in die dritte und letzte Phase. Hierbei wird die interne und externe Realisierung betrachtet.

Interne Realisierung

Intern sollen hierfür zu Beginn Workshops durchgeführt werden. Dabei sollen offene Punkte aus den vorherigen Phasen mithilfe der internen Verantwortlichen und Experten geklärt werden. Anschließend sollen alle erarbeiteten Ergebnisse auf Papier gebracht werden. Hierfür kann mit einer Skizze gestartet werden, um eine erste Struktur zu erhalten. Das Ergebnis soll ein Pflichtenheft mit Anforderungen, Funktionen und Aufgaben des DPP sein. Anschließend werden die internen Kompetenzen betrachtet. Dafür sollen alle benötigten Kompetenzen zur Umsetzung aufgelistet werden und überprüft werden, ob diese bereits im Unternehmen vorhanden sind. Weiterhin werden die fehlenden Kompetenzen und Ressourcen ermittelt.

Externe Realisierung

Im letzten Schritt der Umsetzung geht es um die externe Partnerwahl, unterteilt in die Findung fertiger Lösungen und externer Partner. Ziel ist es zum einen, den Markt zu ...

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Sustainability Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge