7 von 15 Frauen gaben an, dass sie mit dem Faktor sexuelle Belästigung im beruflichen Kontext bislang keine Berührungspunkte hatten, die weiteren 8 Frauen wollten keine Aussage treffen. Während 4 Frauen den Faktor sexuelle Diskriminierung als nicht hinderlich wahrgenommen haben (27 %), sagten 8 von 15 Frauen (53 %), dass sexuelle Diskriminierung hinderlich für Frauen ist, die eine Führungsposition anstreben.

"Diese sexuelle Diskriminierung, die traut man sich noch, auch noch in der öffentlichen Verwaltung. Da sind also immer noch Menschen, die sich das trauen. Deshalb ist der Faktor auch weiterhin hinderlich."[1]

Das Beispiel der vermeintlich oder tatsächlich unbewussten sexuellen Diskriminierung wurde angeführt, wenn diskriminierende Aussagen als Kompliment oder Scherz verpackt sind. 2 Frauen berichteten außerdem von klassischem Machoverhalten und anzüglichen Sprüchen vereinzelter Männer in der Organisationseinheit.

"Er hat immer dieses Thema bespielt: Ihr seid ja nur ein paar Frauen und ihr könnt ja nichts. Er hat einen immer "Liebling" oder "Darling" genannt oder sagte "Denk erstmal drüber nach, bevor du was sagst". Also solche Abwertungen, bei denen ich jetzt annehme, die hätte er in der Form bei einem Mann nicht gemacht."[2]

5 Frauen empfanden die vorherrschenden Geschlechterstereotype als diskriminierend und hinderlich (33 %). Demnach sehen sich Frauen, die eine Führungsposition anstreben, mit Vorbehalten konfrontiert, die auf der Rollenerwartung des weiblichen Stereotyps basieren:

"Ehrgeiz kann man schon auch mit Personen verbinden, die eine Führungsposition anstreben. Bei Frauen wird es tendenziell negativ bewertet und bei Männern wird es natürlich angesehen. Männer dürfen ehrgeizig sein, sie dürfen eine Führungsposition anstreben. Das ist normal. Und bei Frauen erregt es eher Misstrauen."[3]

2 Frauen bewerteten es außerdem als hinderlich, wenn Frauen mit durchsetzungsstarkem Auftreten als "zickig" oder "hysterisch" bezeichnet werden (13 %). Weiterhin berichteten 3 Frauen über ihre Erfahrung als "Mädel" oder "zu junge Frau für eine Führungsposition" bezeichnet zu werden (20 %). Im Rahmen von Stellenbesetzungsverfahren wurden diskriminierende Aspekte genannt, wonach bei der Stellenvergabe das Alter und der Familienstand seitens der Organisation berücksichtigt wurden:

"[…], wenn man so um die 30 und vielleicht verheiratet ist und keine Kinder hat. Da wird man als eine tickende Zeitbombe betrachtet."[4]

[1] Ebd.
[2] A.O. S. 72.
[3] Ebd.
[4] Ebd.

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