Tz. 164a

Stand: EL 102 – ET: 06/2021

Die Rückbeziehung der Einbringung erfolgt nur auf Antrag und einheitlich für alle betroffenen (Ertrag-)St (s §§ 24 Abs 4 Hs 2 iVm 20 Abs 5 S 1 UmwStG; s § 20 UmwStG Tz 306). Neben der Tatbestandsmäßigkeit des § 24 Abs 4 Hs 2 UmwStG (nämlich "Einbringung im Wege der Gesamtrechtsnachfolge", s Tz 162–164) müssen auch die Tatbestandsmerkmale des § 20 Abs 5 und 6 UmwStG (Verweisungsnorm) erfüllt werden (Rechtsgrundverweisung).

Wird kein wirksamer Antrag gestellt, gelten für die Übernehmerin (und gleichzeitig den Einbringenden) die allg Grundsätze (s Tz 166). Zu den Form- und Inhaltsvoraussetzungen des Antrags s § 20 UmwStG Tz 309.

 

Tz. 164b

Stand: EL 102 – ET: 06/2021

Das Antragsrecht steht nur der aufnehmenden Pers-Ges zu (wie bei der Einbringung in eine Kap-Ges, s § 20 UmwStG Tz 307). Empfänger ist das für die Gewinnfeststellungserklärung der übernehmenden Gesellschaft zuständige FA (s Schmitt, in S/H, 9. Aufl, § 24 UmwStG Rn 155; s Schr des BMF v 25.03.1998, BStBl I 1998, 268 Rn 24.04 iVm 20.31). Der Antrag ist nicht zustimmungsbedürftig und auch nicht befristet (s § 20 UmwStG Tz 310). Eine nachträgliche Änderung des einmal festgelegten Einbringungsstichtags ist nicht zulässig (s § 20 UmwStG Tz 311).

 

Tz. 164c

Stand: EL 102 – ET: 06/2021

Bei der Einbringung durch hr-liche Verschmelzung oder Spaltung stimmt der stliche Einbringungsstichtag mit dem Bil-Stichtag der Schluss-Bil iSd § 17 Abs 2 UmwG überein; ein abw stlicher Einbringungsstichtag innerhalb des Rückbezugszeitraums ist nicht möglich (s §§ 24 Abs 4 Hs 2 iVm 20 Abs 6 S 1 und 2 UmwStG; s § 20 UmwStG Tz 315 und 317). Wird eine Umwandlung mit einem Bil-Stichtag eingetragen, der länger als acht (bzw zwölf) Monate ab der Anmeldung zur Eintragung der Umwandlung zurückliegt, ist eine stliche Rückwirkung nicht zulässig. Denn gem §§ 24 Abs 4 Hs 2 iVm 20 Abs 6 S 1 Hs 2 und 2 UmwStG darf für stliche Zwecke der Bil-Stichtag höchstens acht Monate (bzw zwölf Monate in den Kj 2020–2021) vor der Anmeldung liegen; es gelten die allg Grundsätze (s Tz 166; s § 20 UmwStG Tz 316).

Für vergleichbare ausl Verschmelzungen oder Spaltungen (s Tz 164) gelten die Rückbezugsregeln des § 24 Abs 4 Hs 2 iVm § 20 Abs 6 S 3 UmwStG (dazu s § 20 UmwStG Tz 318).

Der Ges-Geber hat zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie das Umwandlungsrecht gelockert. Die Frist des § 17 Abs 2 S 4 UmwG ist für Anmeldungen im Kj 2020 und 2021 auf zwölf Monate verlängert worden (s Art 2, § 4 und § 7 Abs 4 Ges zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht – COVID-19-Ges v 27.03.2020, BGBl I 2020, 569 und VO des BMJV v 20.10.2020, BGBl I 2020, 2258), "um zu verhindern, dass aufgr fehlender Versammlungsmöglichkeiten Umwandlungsmaßnahmen an einem Fristablauf scheitern" (s BT-Drs 19/18110 v 24.03.2020, 5 unter 3. letzter Abs). Korrespondierend ist der stliche Rückbezugszeitraum des § 20 Abs 6 S 1 Hs 2 und S 3 UmwStG ebenfalls in 2020 und 2021 auf 12 Monate ausgedehnt worden (s § 27 Abs 15 S 1 UmwStG für 2020 und VO des BMF zu § 27 Abs 15 v 18.12.2020, BGBl I 2020, 3042für 2021). Aufgr des Verweises in § 24 Abs 4 Hs 2 UmwStG auf § 20 Abs 6 UmwStG gilt die Anwendungsvorschrift des § 27 Abs 15 S 1 UmwStG auch für Zwecke des § 24 UmwStG (ebenso s Fuhrmann, in W/M, § 24 UmwStG Rn 1450).

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