Experten kommen bei Auswertung der "Panama Papers" voran

Bei der Auswertung der "Panama Papers", die Hessen zentral mit dem Bundeskriminalamt vornimmt, ist die hessische Finanzverwaltung einen wesentlichen Schritt vorangekommen.

Die Experten hätten die riesige Datenmenge mittlerweile technisch lesbar gemacht und seien nun an der fachlichen Auswertung, sagte Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden.

Offshore-Firmen mit Bezügen nach Hessen und Deutschland

"Unsere Fahnder suchen nun zunächst nach Offshore-Firmen mit Bezügen nach Hessen und Deutschland", erklärte der Minister. "Unser Auswertungsteam gibt dann in einem ersten Schritt Datenmaterial an Steuerfahndungsstellen in Hessen und anderen Bundesländern ab, damit diese es in bereits laufenden Steuerstrafverfahren verwenden können."

Steuermehreinnahmen für den Staat?

Konkrete Rückmeldungen etwa zu möglichen Steuermehreinnahmen für den Staat ließen sich aber noch nicht machen, sagte Schäfer. "Das wird die Finanz- und Strafverfolgungsbehörden die nächsten Monate beschäftigen." Mit Ergebnissen sei daher nicht "morgen oder übermorgen zu rechnen", betonte der Finanzminister. "Nach ersten Einschätzungen tragen die Daten aber zur Förderung der Erkenntnisse in den jeweiligen Strafverfahren bei."

Bei den "Panama Papers" geht es um einen riesigen Datensatz mit Informationen über dubiose Geschäfte mit Briefkastenfirmen. Ein internationales Medien-Netzwerk hatte mit den "Panama Papers" Finanzströme in der mittelamerikanischen Steueroase enthüllt.

dpa