Wie die Generation Z tickt - Das Mindset der Gen Z verstehen
Wir das Mindset der Generation Z anlässlich des Buches von Meike Terstiege (Die DNA der Generation Z – der direkte Weg in ihr Mindset, Freiburg i. Br. 2023) ja schon näher besprochen. Was aber heißt das konkret? Worin drückt sich die Verfasstheit der ca. ab 1995 (und bis 2010) Geborenen aus?
Verständnis und Wertschätzung der Gen Z: Gensplaining und die Rolle von Geld und Mental Health
Gensplaining – das ist der Begriff, den mir der hauseigene Juristennachwuchs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit entgegengehalten hätte, hätte ich eine Abhandlung über Gen Z-Empfindsamkeiten in die Hand gedrückt. Dabei ist die systematische Verortung neuer Ziele und Motivatoren dieser Altersgruppe alles andere als überheblich. Sie trägt im Gegenteil dazu bei, mit Vorurteilen aufzuräumen. Mangelnde Leistungsbereitschaft? Das ist so nicht richtig, allerdings wünscht man sich schon in jungen Jahren dafür die entsprechende Wertschätzung. Und auch wenngleich Geld nicht alles ist: Ohne ein gerechtes Gehalt ist alles nichts. Ebenso sehr ist Mental Health eine unverzichtbare Komponente auf dem Weg von Geld zu Geist – von Teilzeit-Karriereoptionen einmal ganz abgesehen. Falsche Versprechungen in Stellenausschreibungen sollten dagegen tunlichst unterbleiben: Performen Arbeitgeber (!) hier nicht, zieht der Nachwuchs weiter.
Sieben Lebensstile innerhalb der Gen Z: Von Digital Creatives zu Neo-Hippies und Me-Professionals
Innerhalb der Gen Z lassen sich zudem (mit Terstiege) sieben unterschiedliche Lebensstile zu unterscheiden. Bekannte Repräsentanten sind (1) die Digital Creatives mit ihrem Selbstverständnis als Tech-Visionäre, die in der Internetkultur zu Hause und entsprechend proaktiv unterwegs sind. Zu den Schlüsselwerten dieser extrovertierten Gruppe zählt neben Selbstverwirklichung, Gesundheit und Wohlstand – wenig überraschend – ihr gesellschaftliches Ansehen. (2) Neo-Hippies wiederum ist weniger der Wohlstand wichtig, als es soziale Bindungen sind. Welche wiederum im Fall der (3) Me-Professionals von gutem Arbeitserfolg abgelöst werden. Das eint sie mit (4) den Self Balancern, die allerdings anpassungsfähiger sind. Dafür zeigen Me-Professionals mehr Eigenverantwortung.
Dann sind dann noch (5) die Vorwärtsmacher, bei denen das Ganze gerne durch gesellschaftliches Engagement ergänzt wird. Im Coaching würde man sagen, diese Gruppe ist nicht nur auf individueller Ebene und im sozialen Nahbereich unterwegs, sondern besonders auch auf der dritten, gesamtorganisatorischen Ebene. Dies wiederum unterscheidet sie grundlegend von (6) den Digitalen Nomaden. Die sind Hedonisten, die offen an neue Dinge herangehen, aber in erster Linie das Leben genießen wollen – die Kanaren lassen grüßen. In jedem Unternehmen gebraucht werden (7) die Mainstreamer. Sie eint das, was wir alle schon länger kennen: Die Kombination aus Wohlstand, Ansehen und Sicherheit steht im Mittelpunkt.
Die Gen Z im Arbeitsumfeld: Die Notwendigkeit der Präzision und Anpassung in der Unternehmenskultur
Die Mischung macht es – all diese Menschentypen (nicht nur) der Generation Z sind gemeinsam in der Lage, die Unternehmen und Kanzleien von heute auf dem Weg in die Zukunft zu bereichern. Dazu müssen allerdings ihre besonderen Stärken möglichst präzise erfasst werden. Und, auch das sei nicht verschwiegen: entsprechend sorgfältig eingehegt werden. Denn die Gen Z bleibt auf dem Arbeitsmarkt ja nicht unter sich. Auch ihre älteren Kollegen haben individuell und in der Summe schließlich ihre ganz eigene Kultur und da sollte man sich mit Hessescher praktischer Konkordanz aufeinander zubewegen.
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