Liebe Arbeitsgemeinschaft,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem vierzigsten Geburtstag! Ein Vierteljahrhundert haben wir einander begleitet. Wir lernten uns Anfang der 90er Jahre kennen, als ich bei Deiner Würzburger Frühjahrstagung die Berichterstattung über die Rechtsprechung des BGH-Verkehrsstrafsenats übernommen hatte. Daraus entwickelte sich eine lebenslange Verbundenheit zu Dir und Deinen Vätern. Die von Hans-Jürgen Gebhardt geleiteten Homburger Tage fügten der Fortbildung und Diskussion einen kulinarischen Kontrapunkt hinzu.

Er trug dazu bei, fachliche Auseinandersetzungen auf einer persönlich zugewandten Ebene auszutragen. Es war Bundesrichter Richard Spiegel, einer meiner Vorgänger als Berichterstatter für Verkehrsstrafsachen und langjähriger Tagungspräsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages, der die Sprachlosigkeit zwischen Anwaltschaft und Richtern zu überwinden half. Der von ihm angestoßene Qualitätsschub schlug sich in der Fortbildung der Verkehrsanwälte nieder. So war es angesichts der vielfältigen Facetten des Verkehrsrechts nur konsequent, eine eigene Fachanwaltschaft zu fordern.

Leider ließ sich Deine Mutter nur schwer überzeugen. Zu groß war ihre Besorgnis, der Masse der Alleskönner die verkehrsrechtlichen Mandate streitig zu machen. Erst Georg Greißinger, einer Deiner unvergessenen Väter, gelang es, auch mit verbaler Schützenhilfe durch den Deutschen Verkehrsgerichtstag, den Gordischen Knoten zu durchschlagen.

Die auf sein Engagement und seine Risikobereitschaft zurückgehende verfassungsgerichtliche Billigung des "Spezialisten für Verkehrsrecht" ließ den wohlgemeinten mütterlichen Widerstand zusammenbrechen. Der Fachanwalt für Verkehrsrecht und die damit einhergehende Verpflichtung zur regelmäßigen Fortbildung bereitete den Boden für eine starke Organisation und regelmäßige qualifizierte Veranstaltungen.

Als Spiegel-Preisträger, seinerzeit Laudator des Namensgebers und ersten Preisträgers, sei mir der Hinweis erlaubt, dass Richard Spiegel nicht nur an der Steigerung anwaltlicher Qualität gelegen war. Sein aus der Erfahrung des Revisionsrichters erwachsenes Engagement galt auch denjenigen, die der Marktmacht und dem Gelde wenig entgegenzusetzen haben. Mögen Deine engagierten und erfolgreichen Enkel dies nicht aus dem Blick verlieren.

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