Das Informationsdefizit des vorläufigen Erben führt in der Praxis regelmäßig zu Entscheidungen über die Ausschlagung einer Erbschaft ohne (genauere) Kenntnis des Nachlasses. Daraus resultieren vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten bei der Beschränkung der Erbenhaftung auf den Nachlass vorschnelle Ausschlagungen und später u.U. deren Anfechtung. Aus dem Dilemma des Erben, ohne Annahme der Erbschaft keine Informationen zu erhalten, kann der Vorbehaltserbschein einen praktischen Ausweg bieten, der nicht nur in deren, sondern im Interesse des Rechtsverkehrs insgesamt ist.
Autor: von Dr. Konrad B. Osthold, MLE., Rechtsanwalt, Pinneberg
ZErb 9/2020, S. 311 - 313
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