Durch den Auskunftsanspruch gem. §§ 2314 Abs. 1, 260 Abs. 1 BGB soll dem Pflichtteilsberechtigten die Berechnung und Bezifferung seines Leistungsanspruchs (§§ 2303, 2325 BGB) ermöglicht werden.[3] Dafür hat der Erbe den Pflichtteilsberechtigten mittels schriftlich verkörperter Erklärung umfassend sein Wissen über den Bestand des Nachlasses weiterzugeben.[4] Hierdurch soll der Beweisnot des Pflichtteilsberechtigten für seinen Leistungsanspruch Abhilfe geschaffen werden.[5] Es handelt sich folglich um keine entgegenkommende Gefälligkeit des Erben.

[3] Coing, NJW 1983, 1298 (1298); Lange, ZEV 2020, 253 (253).
[4] BGH, Urt. v. 1. 10. 1958 – V ZR 53/58, NJW 1958, 1964 (1965); Urt. v. 2. 11. 1960 – V ZR 124/59, NJW 1961, 602 (603); Urt. v. 27.6.1973 – IV ZR 50/72, NJW 1973, 1876 (1877); Beschl. v. 28. 11. 2007 – XII ZB 225/05, NJW 2008, 917 m. Anm. Born.
[5] BGH, Urt. v. 2.11.1960 – V ZR 124/59, NJW 1961, 602 (602).

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