Die Nachzahlung muss innerhalb einer dem Nachentrichtungsverpflichteten gesetzten angemessenen Frist erfolgen. Ein zur Nachentrichtung Verpflichteter hat einen Rechtsanspruch auf Fristsetzung (OLG Karlsruhe, Beschl. v. 22.12.2006 – 2 Ss 129/06, wistra 2007, 159; MüKo, Nebenstrafrecht II, 1. Aufl., § 371 Rn. 130). Ist die Frist unangemessen kurz, entfaltet sie keinerlei Rechtswirkungen (Klein, AO, 12. Aufl., § 371 Rn. 92). Zur Frage der angemessenen Fristdauer liegen unterschiedliche Einzelfallentscheidungen vor (AG Saarbrücken, Beschl. v. 21.6.1983 – 9 As 86/83, wistra 1983, 268 – sechs Monate unangemessen; OLG Karlsruhe, Urt. v. 18.4.1974 – 1 Ss 8/74, NJW 1974, 1577 – ein Monat angemessen, wenn zwischen Selbstanzeige und Nachfristsetzung ca. 15 Monate liegen; LG Koblenz, Beschl. v. 13.12.1985 – 105 Js (Wi) 17.301/83 – 10 KLs, wistra 1986, 79 – acht Tage unangemessen; LG Hamburg, Urt. v. 4. 3. 1987 – (50) 187/86 Ns, wistra 1988, 317 – acht Tage angemessen, wenn der Täter zuvor monatelang positiv wusste, dass er die offenbarten Steuern zur Erlangung der Straffreiheit noch entrichten muss).

 

Hinweis:

Ob gegen die Fristsetzung eine Beschwerdemöglichkeit (§ 304 StPO) besteht, ist noch nicht abschließend geklärt (LG Kassel, Beschl. v. 2.4.2004 – 6 Qs 16/03, StV 2006, 697; Rolletschke DStZ 1999, 287).

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