ZAP 23/2018, Buchreport / 5.3 Henschel/Krumm, Fahrerlaubnis – Alkohol – Drogen, 7. Aufl. 2018, 561 S., Nomos Verlag, 69 EUR

Dem Anspruch, mit diesem hoch spezialisierten Handbuch (mit Rechtsprechungsstand Februar 2018) einen "schnellen Praxishelfer" in die Hände der Kollegen zu legen, wird der Autor gerecht. Die übersichtliche Gliederung findet sich im Inhaltsverzeichnis detailgenau wieder, das Stichwortverzeichnis ist umfangreich. Mit dieser Kombination können Verkehrsrechtler die Probleme des anwaltlichen Tagesgeschäfts binnen Sekunden ausfindig machen. Grundlagen, wie z.B. BAK-Ermittlung, Nachtrunk-Behauptung, verminderte Schuldfähigkeit, Anforderungen/Ausprägungen der alkoholbedingten Fahrunsicherheit, finden sich ebenso wie konkrete Darstellungen zu einzelnen Merkmalen der einschlägigen Tatbestände (u.a. §§ 315c, 316, 323a StGB, § 24a StVG). Man läuft Gefahr, sich dabei zu ertappen, aus reinem Interesse über sein konkretes Anliegen hinaus weiter zu lesen. Schlag auf Schlag werden Probleme und Lösungen so anschaulich dargestellt, dass man aus dem Schmökern nicht mehr herauskommt. Der Anwalt profitiert von der Erfahrung und Sichtweise des langjährigen Bußgeldrichters und Dozenten: Krumm erteilt Hinweise, was noch in den aussichtslosesten Situationen kampfbereit an Argumenten vorgetragen werden könnte – und welche Feststellungen der Verteidiger dem Richter regelrecht durch eigenen Vortrag in das für den Betroffenen positive Urteil hineinzudiktieren hat, damit dieses nicht der Rechtsbeschwerde der Staatsanwaltschaft zum Opfer fällt. Etwaige Mindermeinungen und bloße verteidigerfreundliche Gedankenspiele sind als Abweichung von der (herrschenden) OLG-Meinung ausreichend kenntlich gemacht. Einziger Änderungsvorschlag und Wunsch für (hoffentlich) zukünftige Auflagen: Ein eigenes Verzeichnis für die Mustertexte. Fazit: Die Gebrauchsanweisung für den Erfolg des Verteidigers aus der Feder eines Richters – besser geht’s nicht! Wer den Krumm/Hentschel noch nicht nutzt, wird beim ersten Gebrauch merken, was ihm bisher fehlte.

RA, FA für Strafrecht Heiko Urbanzyk, Coesfeld