Ring, Das neue Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) in der anwaltlichen Praxis, 1. Aufl. 2016, 288 S., Deutscher Anwaltverlag, 39 EUR

Zum 1.4.2016 trat das neue Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) in Kraft. Bereits im Juli ist mit dem Werk von Prof. Gerhard Ring eine erste, einführende und praxisorientierte Besprechung zu dieser alternativen Streitbeilegung erschienen. Schwerpunkt ist die Darstellung und Einordnung der gesetzlichen Regelungen, zu finden in § 2 des Buchs. Dort werden – angefangen vom Anwendungsbereich über die Streitmittler und das Streitbeilegungsverfahren bis hin zu Informationspflichten und zur grenzüberscheitenden Zusammenarbeit – alle relevanten Fragen des VSBG angesprochen; so ist z.B. das Verhältnis der Streitbeilegung zur Mediation eingängig dargelegt. Dieser Kernbereich macht das Buch zu einem echten Gewinn für den Nutzer und ist dabei, auch wegen der eingehenden Darstellungsweise, erfreulich gut zu lesen. Die Besprechungen von Randbereichen, wie z.B. der Schlichtungsstelle des Energiewirtschaftsgesetzes sind dagegen etwas knapp ausgefallen, was man bei einer so früh erschienenen Erstauflage aber nachvollziehen und verkraften kann. Fazit: Das Buch ist eine gut gelungene und überzeugende Darstellung des neuen VSBG und kann für den Einstieg in das Thema sehr empfohlen werden.

RA André Naumann, Bornheim

Tamm/Tonner (Hrsg.), Verbraucherrecht, 2. Aufl. 2016, 1.336 S., Nomos Verlag, 128 EUR

Das Verbraucherrecht ist ein sehr weit zu fassender Bereich, der durch die vielen europäischen Vorgaben und die letztlich kontinuierlichen Änderungen im deutschen Recht für den nicht spezialisierten Anwalt schwer überschaubar ist. Diesem Problem stellt sich das Autorenteam und bietet ein kompaktes, nach Themenkomplexen aufgebautes Werk an, mit dem das effektive Einarbeiten in der konkreten Mandatssituation gut möglich ist. Damit auch der Rahmen der zweiten Auflage nicht gesprengt wird, wurden Teile der Erstauflage nicht mehr fortgeführt, so entfallen z.B. die Bereiche Umweltschutz und Kartellrecht. Trotz dieser Verschlankung ist ein sehr breit aufgestelltes Beratungshandbuch entstanden. Wer nicht nur einen Fall oder einen speziellen Bereich isoliert betrachten möchte, der findet in Kapitel 1 zunächst einen vertiefenden Einstieg in die Grundlagen des Verbraucherschutzes. Dem folgen die Besprechungen konkreter Themenbereiche. Neben schon lange kommentierten Rechtskreisen wie dem AGB-Recht, der Herstellergarantie oder der Produkthaftung sind viele neuere, in den letzten Jahren stetig relevantere Problemfelder wie E-Commerce, Informationspflichten und Verbraucherinsolvenz eingängig aufbereitet. Der Verbraucherschutz im Vertragsrecht wird zu den Bereichen Kaufvertrag, Versorgungs-, Finanz-, Gesundheits- und Versicherungsdienstleistungen sowie dem Bereich Tourismus/Freizeit jeweils in einzelnen Paragrafen besprochen. Das erleichtert die Arbeit. § 26 (Gerichtsstand) und § 27 (Anwendbares Recht) werden wegen eines redaktionellen Versehens als kleines Heft (Ergänzungsbeilage) mitgeliefert, was nicht weiter stört. Fazit: Das Werk ist ein hervorragender Ratgeber für das Grundverständnis und weite Teile des Verbraucherrechts und kann für jede anwaltliche Handbibliothek empfohlen werden.

RA André Naumann, Bornheim

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