Seit Mitte der 1960er Jahre hat sich eine tiefgreifende Wandlung im Bereich der Kapitalanlage vollzogen. Bis dahin stand der Spargedanke im Vordergrund: Sparbuch, Festgeld, Bundesanleihen, Kommunalobligationen. Die Kunden ließen sich in den "Wirtschaftswunderjahren" hauptsächlich von dem Gedanken leiten, das Erarbeitete möglichst sicher anzulegen und dabei Alternativen zu suchen, die einen attraktiven Zins boten.

Die Investition in Immobilien rechnet sich für den durchschnittlichen Bürger (Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser) überwiegend allerdings nicht. Das DIW Berlin hat ermittelt, dass 20,7 % der Immobilieninvestitionen Bruttorenditen zwischen 0–2 % jährlich erzielten, 8,5 % der Immobilienanlagen negative Bruttorenditen und bei 24,6 % die Rendite 0 % betrug. Hauptgrund seien hohe Instandhaltungs- und Verwaltungskosten. Eine Ausnahme bilden allenfalls Investitionen in Studentenwohnungen mit Renditen zwischen 5–7 %.

Die anhaltende Niedrigzinsphase animiert zur Flucht in das "Betongold" oder in angeblich hohe Renditen versprechende Papiere. Alles dies führte zu einer dramatischen Ausweitung der Abteilungen "Anlageberatung" bei den Banken und der Aufblähung eines Angebots über die Grenzen der Überschaubarkeit und Berechenbarkeit hinaus. Das "Risiko" stand bei einer Vielzahl von Anlageverträgen als Menetekel an der Wand.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge