Enthält das Rubrum eines mit einer Aktiengesellschaft abgeschlossenen Mietvertrags oder eines Nachtrags keine Angaben über die Vertretungsregelung der Gesellschaft, ist die Schriftform des Vertrags auch dann gewahrt, wenn nur ein Vorstandsmitglied ohne Vertretungszusatz unterzeichnet hat (BGH DB 2015, 1404 = ZIP 2015, 1177 = GE 2015, 783 = NJW 2015, 2034 = NZM 2015, 490 = MietPrax-AK § 550 BGB Nr. 40 mit Anm. Eisenschmid; Burbulla MietRB 2015, 200; Burbulla NJW 2015, 2036). Die Entscheidung ist im Zusammenhang mit der Entscheidung vom 4.11.2009 (BGHZ 183, 67 = GE 2010, 53 = GuT 2009, 402 = NZM 2010, 82 = ZMR 2010, 280 = NJW 2010, 1453 = MietPrax-AK, § 550 BGB Nr. 29 m. Anm. Eisenschmd; Einsele LMK 1/2010 Anm. 5; Wiek GuT 2009, 365; Schott jurisPR-BGHZivilR 3/2010 Anm. 1; Hoffmann MietRB 2010, 36; Theesfeld jurisPR-MietR 8/2010 Anm. 3; Kuckein NZM 2010, 148; Drasdo NJW-Spezial 2010, 163; Fritz NJW 2010, 1050; Timme/Hülk NZG 2010, 177) zu sehen. Damals hatte der gleiche Senat entschieden, dass bei Abschluss eines Mietvertrags durch eine AG die Schriftform des § 550 BGB nur gewahrt ist, wenn alle Vorstandsmitglieder unterzeichnen oder eine Unterschrift den Hinweis enthält, dass das unterzeichnende Vorstandsmitglied auch die Vorstandsmitglieder vertreten will, die nicht unterzeichnet haben. Der tatsächliche Unterschied zwischen beiden Sachverhalten war der, dass bei der neuen Entscheidung im Rubrum des Mietvertrags nicht angegeben war, wer nach der Satzung die AG vertritt.

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