Warum dieses Buch? Warum noch ein Buch im Anwaltsrecht? Welche "Basics" benötigen anwaltliche Berufseinsteiger?

Nicht nur Berufsanfängerinnen und -anfängern, sondern auch gestandenen Anwältinnen und Anwälten drängen sich nach der Abgabe eines Schriftsatzes oder nach einer mündlichen Verhandlung bisweilen Zweifel auf, alles richtig gemacht zu haben. Dabei kann es sich auch um ganz grundsätzliche Probleme aus dem Verfahrensrecht handeln, von denen man meint, dass man es doch hätte wissen können, vielleicht sogar wissen müssen. Oder es geht um nicht ganz von der Hand zu weisende Bedenken, ob durch eine bestimmte zulässige strategische Maßnahme, mithin anwaltliches Taktieren, die Rechte des Mandanten/der Mandantin klüger hätten wahrgenommen werden können.

An diesem Punkt setzt die Idee für das vorliegende Buch an. Wir möchten im Rahmen einer nicht zu umfangreichen, vielmehr lesbaren Darstellung – also nicht im Sinne eines Nachschlagewerkes – Standardfragen sowie spezielles anwaltliches prozesstaktisches Vorgehen aufzeigen, zum einen um ein entsprechendes Hintergrundwissen – ggf. zur Auffrischung – anzubieten, zum anderen, um an der einen oder anderen Stelle zur Vertiefung des Verfahrensrechts aus anwaltlicher Sicht zu ermuntern. Dabei soll der Leser auch vom Blickwinkel eines Zivilrichters profitieren.

Es lohnt sich, mit verfahrensrechtlichem Wissen gewappnet in die mündliche Verhandlung zu gehen. Allein, um sich von den anderen Verfahrensbeteiligten nicht zu Unrecht in die Enge treiben zu lassen, ist Konterpotenzial gefordert. Variierende Prozesssituationen verlangen überdies immer wieder andere Reaktionen.

Die hier gegebene Sammlung verfahrensrechtlicher Fragen nebst Vorschlägen zum zweckmäßigen – und gerichtlich akzeptierten – Vorgehen im Zivilprozess orientiert sich an praxisnahen Fallgestaltungen. Diese wurden bei Weitem nicht umfassend abgehandelt, um eine Ausuferung zu vermeiden.

Wir meinen, dass unsere Darstellung durchaus auch für Rechtsreferendarinnen und -referendare geeignet ist, um sich auf die Zweite Juristische Staatsprüfung im Bereich des Anwaltsrechts vorzubereiten.

Wir möchten abschließend noch darauf hinweisen, dass im Sinne unserer Darstellung stets auch die Rechtsanwältin gemeint ist. Lediglich um die Lesbarkeit zu erleichtern, wurde ausschließlich auf maskuline Formen abgestellt.

Die zweite Auflage haben wir zum Anlass genommen, die Darstellung zu aktualisieren und neue Rechtsprechung einzuarbeiten.

Wir freuen uns, dass unser Konzept aufgegangen ist und sind dankbar für die überaus positive Aufnahme unseres Buchs über das Know-how für Berufsanfänger, ferner auch und vor allem in der Referendarausbildung und zur Examensvorbereitung.

 
Celle, im September 2020 Dr. Kerstin Diercks-Harms
  Dr. Rüdiger Brodhun

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