Kurzbeschreibung

Muster eines anwaltlichen Schreibens an den Gegner mit der Aufforderung mitzuteilen, ob dieser nachehelichen Unterhalt an die Mandantin aus Billigkeitsgründen zahlen wird (hier Vorliegen eines schwerwiegenden Grundes aufgrund schwerer Erkrankung der Mandantin).

Nachehelicher Unterhalt aus Billigkeitsgründen

Herrn ...

(Name, Anschrift)

Sehr geehrter Herr ...,

hiermit zeigen wir an, dass wir die rechtlichen Interessen Ihrer geschiedenen Ehefrau anwaltlich vertreten. Unsere ordnungsgemäße Bevollmächtigung weisen wir durch die beigefügte Vollmachtsurkunde nach.

Ihnen ist sicherlich bekannt, dass unsere Mandantin schwer erkrankt und deshalb nicht in der Lage ist, ihre bislang ausgeübte Tätigkeit als ..., aus der sie bisher ihren Unterhalt bestritten hat, weiter fortzuführen.

Gegenstand unserer Beauftragung ist es nunmehr, den Unterhaltsanspruch unserer Mandantin gegen Sie geltend zu machen.

Soweit Sie der Auffassung sind, dass Sie die Krankheit unserer Mandantin unterhaltsrechtlich nichts mehr angeht, da diese erst nach der Scheidung eingetreten ist, ist diese Auffassung unzutreffend. Nach den gesetzlichen Regelungen (§ 1576 BGB) ist bei Vorliegen von schwerwiegenden Gründen auch in solchen Fällen ein Unterhaltsanspruch unserer Mandantin gegeben.

Zu berücksichtigen ist weiter, dass Sie in außerordentlich günstigen wirtschaftlichen Verhältnissen leben und unserer Mandantin versichert haben, im Notfall auch nach der Scheidung für sie da zu sein. Wir weisen darauf hin, dass unsere Mandantin Sie während der Ehe über einen Zeitraum von 15 Monaten hinweg gepflegt hat. Damals waren Sie selbst in Folge Ihrer Krankheit lange Zeit arbeitsunfähig. Wie Sie wissen, hat unsere Mandantin damals darüber hinaus für die notwendige Rehabilitierung nahezu ihr gesamtes Vermögen verwendet.

In Anbetracht der unerwarteten und schweren Erkrankung unserer Mandantin wäre eine Verweigerung von Unterhalt grob unbillig. Hiermit haben wir Sie aufzufordern, uns bis zum ... mitzuteilen, ob Sie bereit sind, an unsere Mandantin einen Unterhalt in Höhe von ... zu zahlen.

Für den Fall, dass dies nicht der Fall sein sollte, werden Sie vorsorglich aufgefordert, Auskunft über Ihre Einkünfte in dem Zeitraum ... bis ... zu erteilen und die Auskunft zu belegen. Die Höhe des Unterhaltsanspruchs unserer Mandantin müsste dann überprüft und ggf. gerichtlich geklärt werden.

Mit freundlichen Grüßen

...

Rechtsanwältin/Rechtsanwalt

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