Rz. 24

Der Erhöhungsfaktor von 0,3 erhöht jede Gebühr unabhängig von ihrem Gebührensatz um diesen Faktor.[20] Die Erhöhung beträgt also 0,3 und nicht 0,3 von 0,3 (= 0,09).[21]

Daher erhöht sich die Gebühr nach VV 3309 bei der Vertretung von zwei Mandanten von 0,3 um 0,3 auf 0,6. Die Gebühr kann jedoch gemäß Anm. Abs. 3 zu VV 1008 maximal um 2,0 erhöht werden, was bei acht und mehr Auftraggebern dann zu einem Gebührensatz von 2,3 und nicht 0,9 führt (0,3 x 7 = 2,1, max. jedoch 2,0 + 0,3 = 2,3[22]).

[20] OLG Stuttgart AGS 2007, 33; LG Hamburg AGS 2005, 497; OLG München AGS 2006, 475 = RVGreport 2006, 307 = NJW-RR 2006, 1727; LG Frankfurt AGS 2005, 18 = RVGreport 2005, 65 = NJW 2004, 3642; AG Solingen DGVZ 2015, 154; Hansens, RVGreport 2005, 162, 169; Volpert, RVGreport 2004, 450, 452; ders., ZAP Fach 24, 907, 910.
[21] OLG München AGS 2006, 475 = RVGreport 2006, 307 = NJW-RR 2006, 1727; AG Solingen DGVZ 2015, 154; so aber unzutr. AG Recklinghausen RVGreport 2005, 226 = DGVZ 2005, 30.
[22] Vgl. BT-Drucks 15/1971, S. 205 zu VV 1008; BGH 7.11.2007 – VIII ZR 341/06, AGS 2008, 107 = MDR 2008, 351; KG JurBüro 2007, 543; LG Düsseldorf JurBüro 2007, 480; LG Köln MDR 2005, 1318; LG Hamburg AGS 2005, 497 = DGVZ 2005, 142; LG Köln MDR 2005, 1318; AG Solingen DGVZ 2015, 154; Schneider, NJW-Spezial 2010, 731; Hansens/Braun/Schneider/Volpert, Teil 18 Rn 18 f.; Volpert, RVGreport 2004, 450, 452; Mayer/Kroiß/Dinkat, RVG, VV 1008 Rn 6. Mit dem eindeutigen Gesetzestext nicht im Einklang und daher offensichtlich verfehlt: LG Frankfurt/M. AGS 2005, 18; AG Recklinghausen AGS 2005, 154 = JurBüro 2005, 30; AG Offenbach AGS 2005, 198 = JurBüro 2005, 43; diese Entscheidungen zutr. ablehnend Schneider, DGVZ 2005, 91. Die Erhöhung gemäß § 6 Abs. 1 S. 2 BRAGO bezog sich demgegenüber noch auf die jeweilige Ausgangsgebühr, also die Gebühr, die der Anwalt bei Vertretung nur eines Mandanten erhalten hätte. Das bedeutete für die Zwangsvollstreckung bei der Vertretung von zwei Gläubigern eine Erhöhung um 3/10 von 3/10 = 9/100 oder 0,9/10, sodass eine Vollstreckungsgebühr von 3,9/10 anzusetzen war.

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