Rz. 411

Gewähren die Vergütungsvereinbarung bzw. der Schiedsrichtervertrag kein Vorschussrecht, hat der Schiedsrichter nach den §§ 669, 675 BGB einen Anspruch auf Vorschuss für die zu erwartenden Auslagen.[739] Haben die Parteien die Geltung des § 9 vereinbart, erstreckt sich der Vorschussanspruch auf die entstandenen und voraussichtlich entstehenden Gebühren und Auslagen.[740] Mangels anderweitiger Vereinbarung darf der Vorschuss indes nur anteilig von den Parteien gefordert werden.[741] Während des laufenden Schiedsverfahrens ist der Vorschuss nicht klagbar; der Schiedsrichter ist auf ein Zurückbehaltungsrecht beschränkt.[742]

[739] Vgl. auch OLG Dresden BRAK-Mitt. 2007, 131.
[740] Bandel, in: Walz (Hrsg.), Formularbuch außergerichtliche Streitbeilegung, 2006, § 23 Rn 14; eingehend Lachmann, Handbuch für die Schiedsgerichtspraxis, 3. Aufl. 2008, Rn 4246 ff.
[741] BGH 12.11.1987 – III ZR 29/87, NJW 1988, 1215.
[742] BGH 22.2.1971 – VII ZR 110/69, BGHZ 55, 344, 347; BGH 7.3.1985 – III ZR 169/83, NJW 1985, 1903; Bandel, in: Walz (Hrsg.), Formularbuch außergerichtliche Streitbeilegung, 2006, § 23 Rn 14.

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