Das Wichtigste in Kürze:

1. Die StPO sieht in § 349 verschiedene Möglichkeiten vor, wie im Revisionsverfahren entschieden werden kann.
2. Eine Revisions-HV mit abschließender Entscheidung durch ein (Revisions-)Urteil ist heute gegenüber der Entscheidung durch Beschluss, mit dem bei Einstimmigkeit auch ein Urteil aufgehoben werden kann (§ 349 Abs. 4), die Ausnahme.
3. Heute ist es weitgehend die Regel, dass die StA, wenn sie nicht ebenfalls Aufhebung des Urteils beantragt, die Verwerfung der Revision als offensichtlich unbegründet gem. § 349 Abs. 2 beantragt.
4. § 354 Abs. 1a S. 1 sieht u.a. die Möglichkeit vor, dass das Revisionsgericht die Rechtsfolgen des angefochtenen Urteils auch dann aufrechterhalten darf, wenn nur die Strafzumessungserwägungen rechtsfehlerhaft sind, die Rechtsfolgen selbst jedoch angemessen sind.
 

Rdn 2844

 

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