Rn 47

Eine Gläubigerbenachteiligung führt grds nur zur Anfechtbarkeit der Sicherungsübereignung nach §§ 129 ff InsO (BGHZ 138, 291, 299; 93, 2041; WM 02, 1186, 1189). § 138 I greift nur ein, wenn weitere Umstände hinzukommen (etwa Täuschungsabsicht, Schädigungsvorsatz oder grob fahrlässiges Hinwegsetzen über Belange anderer Gläubiger), da sonst die Anfechtungsfristen überspielt würden (BGHZ 10, 228, 233; 19, 12, 17 f; 20, 43, 50 ff; 56, 339, 355; 138, 291, 300; 210, 30 Rz 41, 43, 54; NJW 70, 657; 77, 2261 f; 84, 728; WM 87, 1172, 1173; 95, 995, 996; 02, 1186, 1189). Die Gläubigergefährdung kann zusätzlich einen Kreditbetrug darstellen u die Sicherungsübereignung deshalb auch nach § 134 nichtig sein.

 

Rn 48

Die Sicherungsübereignung des letzten freien Vermögens an einen Kreditgeber ist insb sittenwidrig, wenn dadurch gegenwärtige oder künftige Gläubiger über die Kreditwürdigkeit des Schuldners getäuscht werden u die Vertragspartner bei dieser Täuschung zusammengewirkt haben (BGHZ 210, 30 Rz 41; 2662; NJW 91, 353, 355; 95, 1668; MDR 51, 604, 605 [BGH 28.05.1951 - IV ZR 5/51]; Köln WM 97, 762, 764 [OLG Köln 04.09.1996 - 11 U 224/95]). Solange der Sicherungsnehmer, den eine Prüfungspflicht trifft (BGH NJW 95, 1668), davon ausgehen darf, der Sicherungsgeber werde mit dem neu ausgereichten Kredit eine Krise überwinden u seine Schulden bedienen können, fehlt es an der Sittenwidrigkeit (BGH NJW 84, 728 f; Hamm WM 00, 518, 519; Dresd WM 00, 1689, 1691; Köln WM 03, 1070, 1071).

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