Rn 2

Der Behandlungsvertrag ist nach seiner gesetzlichen Einordnung ein spezieller Dienstvertrag (vgl § 630b; zum Zustandekommen des Behandlungsvertrags Erman/Rehborn/Gescher § 630a Rz 5 ff; Grüneberg/Weidenkaff Rz 6). Eine Differenzierung danach, ob der Patient als Vertragspartner gesetzlich oder privat versichert ist, wurde nicht aufgenommen. Die Frage, ob auch das Verhältnis zwischen Arzt und gesetzlich Versichertem privatrechtlicher Natur ist (so BGHZ 97, 273, 276; BGH NJW 00, 3429, 3430; Geiß/Greiner A. Rz 9; Laufs/Katzenmeier/Lipp/Lipp III Rz 1; Laufs/Kern/Rehborn/Kern/Rehborn § 42 Rz 5), wird allerdings va aus sozialrechtlicher Sicht nicht einheitlich beantwortet (dazu Erman/Rehborn/Gescher § 630a Rz 6 mwN). Jedenfalls im Bereich der §§ 630a ff ist diese Frage angesichts der weiten Fassung von I obsolet geworden. Allerdings kann im Einzelfall die ärztliche Behandlung hoheitlicher Natur sein, zB bei medizinischen Zwangsmaßnahmen (BeckOKBGB/Katzenmeier Rz 19; zur Behandlung und Haftung des Durchgangsarztes BGH NJW 17, 1742 [BGH 29.11.2016 - VI ZR 208/15]; NJW-RR 20, 790 [BGH 10.03.2020 - VI ZR 281/19]; Naumbg NJW 20, 1445).

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