Rn 10

Ein Ratenlieferungsvertrag in Gestalt eines Dauerschuldverhältnisses ist auch gegeben, wenn er die ›regelmäßige Lieferung von Sachen gleicher Art‹ zum Gegenstand hat, dh die (mehrmalige) Befriedigung eines regelmäßig wiederkehrenden Bedürfnisses o eines von Anfang an bestehenden Bedarfs, der zeitlich gestreckt gedeckt wird (vgl BGHZ 67, 389, 395). Erfasst sind damit grds alle Sukzessivlieferungsverträge, nicht aber Ansparverträge (Dresd ZIP 00, 830; KG NJW-RR 88, 1403). Regelmäßigkeit bedeutet – unabhängig vom Umfang der einzelnen Lieferungen – die Leistung in bestimmten, von vornherein festgelegten Zeitabschnitten o Zeiträumen (BGHZ 80, 357 f zu § 197 aF; MüKo/Weber Rz 18; offen BGHZ 78, 248, 249).

 

Rn 11

Die zu liefernden Sachen müssen zumindest in ihren wesentlichen Artmerkmalen gleichartig sein, etwa derselben Gattung angehören, auch wenn sich die Einzellieferungen in Qualität u Ausstattung voneinander unterscheiden (BGHZ 67, 389, 394) u in verschiedener Zusammenstellung erfolgen. Über den Gesetzeswortlaut hinaus ist im Hinblick auf den Schutzzweck ungeschriebene Voraussetzung, dass der Verbraucher seine Gegenleistung in Teilleistungen zu erbringen hat (BGH NJW 90, 1046 [BGH 05.10.1989 - I ZR 89/89]; NJW-RR 90, 562 [BGH 07.12.1989 - I ZR 139/87]).

 

Rn 12

Bsp: Abonnementverträge (Woitkewitsch MDR 05, 371) über Zeitungen u Zeitschriften (BGH WM 12, 221; NJW 05, 66; 02, 2391; 90, 1046; 90, 3144; 87, 124; NJW-RR 04, 841; 90, 561 u 562; Oldbg MDR 04, 800), Zwangsversteigerungskataloge (LG München I MDR 99, 149; AG Oldbg MDR 91, 596) u Ergänzungslieferungen zum Grundwerk einer Loseblattsammlung (AG Frankf NJW-RR 94, 1400), nicht aber das einmonatige Probeabonnement o das im Voraus bezahlte Abonnement (BGH NJW 90, 1046; NJW-RR 90, 562); Aussteuersortimente für Bett- u Haushaltswäsche (BGHZ 67, 389, 395); ein Vertrag über die Lieferung von Zündholzbriefchen mit Werbeaufdruck an einen Gastwirt (aA Frankf NJW 89, 1082 [VerfG Hamburg 26.04.1988 - HVerfG 1/88]: I 1 Nr 3). Pay-TV-Verträge fallen nicht – auch nicht in analoger Anwendung – unter I 1 Nr 2 (BGH NJW 03, 1932 [BGH 13.03.2003 - I ZR 290/00]).

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