Rn 7

Nach Art 8 I ist bei Individualarbeitsverträgen nach Art 3 grds eine Rechtswahl ausdrücklich, in AGB (EuGH NZA 21, 1357 [BAG 28.04.2021 - 10 AZR 34/19]) oder stillschweigend, auch als Teilrechtswahl (Art 3 I, EuGH aaO), zulässig. Eine stillschweigende Rechtswahl kann sich aus arbeitsvertraglicher Bezugnahme auf einen bestimmten Tarifvertrag (BAG NZA 18, 440) oder die Beschränkung der Arbeitspflicht auf einen bestimmten Betrieb ergeben (Clausnitzer/Woopen BB 08, 1804).

 

Rn 8

Die Rechtswahl darf nicht zur Unterschreitung zwingender Arbeitnehmerschutzregelungen des aufgrund objektiver Anknüpfung anwendbaren Rechts führen (Art 8 I), also insb §§ 1 ff KSchG, Kündigungsfristen, §§ 307 ff, 613a, 615 BGB (LAG BB BeckRS 13, 74308), §§ 1 ff EFZG, Gleichbehandlungsgrundsatz, Jugendarbeitsschutz, Mutterschutz, AGG (Franzen AR-Blattei SD 920 Rz 121 ff; Grüneberg/Thorn ROM I Art 8 Rz 9) und Verjährung. Maßgeblich ist nach hM ein Günstigkeitsvergleich als ›Sachgruppenvergleich‹ (EuGH NZA 21, 1357 [BAG 28.04.2021 - 10 AZR 34/19]; BAG NJOZ 18, 1744). Zur Abgrenzung der zwingenden Bestimmungen nach Art 8 I vom Eingriffsrecht nach Art 9 s Mankowski IHR 08, 147; Martiny ZEuP 08, 99.

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