Rn 6

Hinreichend bestimmt ist eine Frist, die für einen Durchschnittskunden nach Beginn, Dauer und Ende (einschl etwaiger Verlängerungstatbestände) berechenbar ist (MüKo/Wurmnest § 308 Nr 1 Rz 9; Grüneberg/Grüneberg § 308 Rz 5). Dies ist dann der Fall, wenn der Kunde ohne Schwierigkeiten und ohne rechtliche Beratung feststellen kann, wie lange er gebunden ist (vgl BGH NJW 85, 856; W/L/P/Dammann § 308 Nr 1 Rz 19). Beginn und Ende der Frist müssen nicht kalendermäßig bestimmt sein. Der Beginn einer Frist ist auch dann berechenbar, wenn er von einem Ereignis in der Sphäre des Kunden abhängt (BGH NJW 85, 856 [BGH 06.12.1984 - VII ZR 227/83]), nicht aber, wenn das Ereignis allein in der Einfluss- oder Kenntnissphäre des Verwenders liegt (BGH VuR 05, 156 [OLG München 23.12.2004 - 19 U 4162/04]; NJW 88, 2106 [BGH 24.03.1988 - III ZR 21/87]).

 

Rn 7

Einzelfälle (bestimmt +, nicht –): Fristbeginn mit Aufgabe der Annahmeerklärung zur Post (–BGH NJW 88, 2106 [BGH 24.03.1988 - III ZR 21/87]); Annahme innerhalb der ›gewerbeüblichen Fristen‹ (–Köln BB 82, 638); Annahmefrist wie in § 147 II (+BGH ZIP 12, 2064); Annahme 4 Wochen nach dem Besuch eines Technikers des Verwenders (–LG Dortmund MDR 81, 759 f [LG Dortmund 19.03.1981 - 17 S 266/80]); Fristbeginn ›nach schriftlicher Bestätigung durch den Hersteller‹ (–vgl BGH NJW 85, 856 [BGH 06.12.1984 - VII ZR 227/83]); Fristbeginn mit Zugang bei der Bank; Zustandekommen des Vertrages mit Unterschrift der Bank (–BGH VuR 05, 156); ›Circa-Fristen‹ (+Grüneberg/Grüneberg § 308 Rz 8 aE).

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