Rn 7

Das persönliche Kindeswohl ist durch Vernachlässigung des Kindes gefährdet, wenn die Eltern (oder ein Elternteil) in unverantwortlicher Weise untätig bleiben und ihren Pflichten ggü dem Kind nicht nachkommen. Zu denken ist an Verwahrlosung, mangelhafte Ernährung und fehlende medizinische (Vor-)Sorge sowie mangelnde Zuwendung (Brandbg FamRZ 16, 1180). Ursache hierfür ist fast immer ein – meist unverschuldetes – Erziehungsversagen eines Elternteils infolge einer psychischen Erkrankung, geistigen Behinderung oder Alkohol- und Drogenabhängigkeit.

 

Rn 8

Bsp: Alkoholabhängigkeit (BayObLG FamRZ 82, 192; 88, 748; 94, 913, 915; 97, 1553, 1554; Hamm FamRZ 95, 1209; Frankf FamRZ 03, 1317); Drogenabhängigkeit (Frankf FamRZ 1983, 530; Bremen FamRZ 11, 1306, 1307; abwägend Hamm FamRZ 13, 1989); Duldung des Fehlverhaltens des Ehepartners (Frankf FamRZ 81, 308; BayObLG FamRZ 94, 1413; LG Bambg DAVorm 84, 196); mangelnde Förderung (BayObLG FamRZ 95, 1437; 99, 1154); fremdaggressives Verhalten des Kindes (BverfG FamRZ 20, 1562); fehlendes ›Fremdeln‹ als Ausdruck fehlender Bindungsbeziehung (Hamm FamRZ 09, 1753, 1754); mangelnde Hygiene (Brandbg FamRZ 08, 713); Nichterkennen der Bedürfnisse eines Kleinkindes nach Verlässlichkeit und Halt (KG FamRZ 15, 1906); psychische Erkrankung (BayObLG FamRZ 95, 502; 96, 1031; 97, 387, 388; 99, 318, 319; Dresd FamRZ 08, 712; Saarbr FamRZ 10, 1746); Starrsinnigkeit (BGH NJW 56, 1434); IS-Rückkehrer nur, falls konkrete Kindeswohlgefährdung (FamRZ 20, 1651).

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