Rn 1

§ 1292 regelt die Verpfändung von Orderpapieren, dh Wechseln, Orderschecks (Art 14 I ScheckG), Namensaktien (§ 68 I AktG), Namensinvestmentanteilsscheinen (§ 95 I KAGB) u Papieren nach § 363 HGB, auf wertpapierrechtlichem Wege durch formfreie Einigung über die Pfandrechtsbestellung, Übergabe des Papiers gem § 1205f (RGZ 126, 348, 352) sowie Indossament. Bei depotverwahrten Aktien erfolgt die erforderliche Übergabe idR nach § 1205 II (Nodoushani WM 07, 289, 294, 295) Einer Anzeige nach § 1280 bedarf es nicht. Bei Namensaktien u Namensinvestmentanteilsscheinen kann die Verpfändung zustimmungsbedürftig sein (§ 68 II AktG), bedarf aber keiner Eintragung im Aktienregister (§ 67 AktG; Stupp DB 06, 655, 660; Nodoushani WM 07, 289, 291).

 

Rn 2

Das Indossament kann sein ein offenes, auch blanko mögliches Pfandindossament (Art 19 WG) oder ein verdecktes Pfandindossament, also dem äußeren Anschein nach ein Vollindossament (Stupp DB 06, 655, 657 f; Nodoushani WM 07, 289, 292). Ein offenes Vollmachtsindossament (Art 18 WG, 23 ScheckG) reicht nicht aus (MüKo/Damrau Rz 12; Soergel/Habersack Rz 5; L/B/S/Haertlein 28. Kap Rz 7; aA Staud/Wiegand Rz 11; NK-BGB/Bülow Rz 11).

 

Rn 3

Eine Verpfändung des verbrieften Rechts ist ferner nach § 1274 I 2 durch Einigung u Übergabe (BGHZ 104, 145, 149; BGH NJW 58, 302, 303) des nicht indossierten Papiers ohne Anzeige nach § 1280 (Stupp DB 06, 655, 657; aA fälschlich G. Hoffmann WM 07, 1547) möglich. Eine solche Verpfändung sehen Nr 14 I AGB-Banken u Nr 21 I AGB-Sparkassen vor. Möglich ist selbstverständlich ferner eine wertpapier- oder eine zivilrechtliche Sicherungsübertragung eines Orderpapiers. Ob sie oder aber eine Verpfändung gewollt ist, ist Auslegungsfrage (BGH WM 61, 57).

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