Rn 6

Der Schadensersatzrichter ist ferner an rechtskräftige Entscheidungen des Anordnungsverfahrens gebunden, die – bejahend oder verneinend – über den Anordnungsgrund entschieden haben. Gleiches gilt, wenn durch rechtskräftige Entscheidung im Anordnungsverfahren die einstweilige Rechtsschutzmaßnahme wegen Fehlens des Anordnungsanspruchs als von Anfang an unbegründet aufgehoben oder eine solche Aufhebungsentscheidung bestätigt wird (BGHZ 62, 7, 10 = NJW 74, 642, 643; 88, 3268, 3269; 92, 2297, 2298; G. Fischer FS Merz, 1992, 81, 85 f; aA Karlsr GRUR 84, 156; KG NJW-RR 87, 448 [KG Berlin 08.07.1986 - 5 U 1397/85]; Frankf WRP 04, 1196 [OLG Frankfurt am Main 04.03.2004 - 6 U 171/02]; MüKoZPO/Drescher Rz 16 ff; Musielak/Voit/Huber Rz 3; Zö/Vollkommer Rz 9; Ahrens FS Piper, 1996, 31, 36). Der I. ZS hat diese Frage bislang offengelassen (BGH GRUR 98, 1010, 1011 – WINCAD; GRUR 16, 720 [BGH 19.11.2015 - I ZR 109/14] Rz 14 – Hot Sox). Beschlussverfügungen haben keine Bindungswirkung (BGH NJW 88, 3268, 3269 [BGH 07.06.1988 - IX ZR 278/87]). Gleiches gilt für Versäumnis- oder Verzichtsurteile ohne Begründung (BGH GRUR 98, 1010, 1011 [BGH 15.01.1998 - I ZR 282/95] – WINCAD).

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