Rn 12

Entspr den allg Grundsätzen (vgl § 12 Rn 19) sind die internationalen Zuständigkeitsnormen vAw vorrangig zu berücksichtigen; s insb Art 26 Brüssel Ia-VO (vgl BGHZ 134, 127, 133) und Art 24 LugÜ (vgl BGH WM 15, 819; Karlsr EuZW 19, 214). Außerhalb des Anwendungsbereichs dieser Normen geht die hM davon aus, dass § 39 im inländischen Rechtsstreit entspr für die internationale Zuständigkeit deutscher Gerichte gilt (BGHZ 101, 296, 301; 134, 127, 132 ff; Zö/Schultzky Rz 4; Musielak/Voit/Heinrich Rz 10). In der Rüge der örtlichen Zuständigkeit ist im Zweifel auch die Rüge der internationalen Zuständigkeit enthalten, was durch Auslegung zu ermitteln ist (BGH NJW-RR 05, 1518 ff; Zö/Schultzky Rz 4). Die Zuständigkeitsrüge kann noch in der ersten mündlichen Verhandlung geltend gemacht werden (BGHZ 134, 127, 136). Im Rahmen der Anwendung des § 328 I Nr 1 kann sich die Frage nach der Anwendung des § 39 auf einen ausl Rechtsstreit stellen. Der BGH hat die Anwendung daran gebunden, dass das ausl Gericht, dessen internationale Zuständigkeit begründet werden soll, ohne die rügelose Einlassung unzuständig wäre (BGHZ 120, 334, 339; vgl auch BGH NJW 93, 1272 zu § 39 und § 328). Zu Recht wird darauf hingewiesen, dass die Vorschrift des § 39 S 2 auf das ausl Verfahren nicht übertragen werden kann (Frankf NJW 79, 1787 [OLG Frankfurt am Main 13.12.1978 - 17 U 103/78]; Prütting MDR 80, 368; vgl auch Cuypers GPR 09, 34, 42; aA Zö/Herget § 504 Rz 4; vgl auch Art 26 II Brüssel Ia-VO). Zur rügelosen Einlassung in der Berufungsinstanz s § 295 und § 525 Rn 5.

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