Rn 37

Diese sind im schriftlichen Vorverfahren – wie sich im Umkehrschluss aus dem mit dem Justizmodernisierungsgesetz vom 30.8.04 (BGBl I 2198) eingefügten Abs 3 S 3 ergibt – nur noch in Bezug auf die Abweisung von Nebenforderungen zulässig, wenn der Kl zuvor darauf hingewiesen worden ist. Die Neuregelung hat den Meinungsstreit über die Zulässigkeit sog unechter Versäumnisurteile im schriftlichen Vorverfahren (dazu bejahend: Köln [20 ZS], OLGZ 89, 83, 84; Brandbg [4 ZS] NJW-RR 97, 1518 [OLG Brandenburg 04.07.1997 - 4 U 264/96]; verneinend: Köln [1 ZS], MDR 01, 954, 955; Brandbg [7 ZS] NJW-RR 99, 939 [OLG Brandenburg 18.02.1998 - 7 U 152/97]) erledigt und die Frage unter Berufung auf das Recht des Kl auf Anhörung in mündlicher Verhandlung nach Art. 6 I EMRK so – wie jetzt bestimmt – entschieden (BTDrs 15/1598, 17). Das ist zu respektieren (Knauer/Wolf NJW 04, 2857, 2861; Huber JuS 04, 873, 878; aA Stieper JR 05, 397, 400). Der Kläger kann gg die Abweisung der Nebenforderung Berufung einlegen, wenn die Berufungssumme erreicht ist; § 4 I gilt nicht, weil die Nebenforderung alleiniger Gegenstand des Rechtsmittels ist (s § 4 Rn 13; vgl auch Brandbg MDR 01, 588 [OLG Brandenburg 17.01.2001 - 7 U 151/00]).

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