Rn 98

Vermögenswerte sind zu berücksichtigen, wenn sie einfache, durchschnittliche Gegebenheiten (Köln FamRZ 98, 310) und für Ehegatten und unterhaltsberechtigte Kinder die – angepassten – Freibeträge des § 6 VermStG aF (Nürnbg FamRZ 86, 194; Kobl FamRZ 03, 1681; Brandbg NJW-RR 15, 6; Hambg JurBüro 19, 260: 60.000 EUR pro Ehegatten; Schlesw SchlHA 19, 207: 30.000 EUR pro Ehegatten; OLGR Zweibr 08, 747: 10.000 EUR pro Ehegatten und pro Kind; Karlsr NJW-RR 14, 68: 15.000 EUR pro Ehegatte und 7.500 EUR pro Kind) übersteigen, für Ansatz von 60.000 EUR bei jedem Ehegatten Bambg FamRZ 17, 1082. Immobilien sind mit dem Verkehrswert anzusetzen (Schlesw FamRZ 97, 36); Belastungen sind abzuziehen (Hamm FamRZ 97, 36); alternativ kommt ein Freibetrag in Betracht (Frankf FamRZ 17, 1769: 20.000 EUR). Hohe Privatvermögen werden mit 10 %, Betriebsvermögen und sonstige Privatvermögen werden mit 5 % des Wertes berücksichtigt (Nürnbg FamRZ 86, 194; Ddorf FamRZ 94, 249; Frankf FamRZ 94, 250; Frankf FamRZ 17, 1769; Stuttg FamRZ 09, 1176: 2,5 % bei einvernehmlicher Scheidung; Brandbg NJW-RR 15, 6; Hamm FF 19, 167: generell 5 %). Ein Grundstück kann mit 5 % des Verkehrswertes (abzgl Belastung) angesetzt werden (Brdbg NJW 16, 2894). Schonvermögen ist berücksichtigungsfähig (Hamm FamRZ 15, 1748). Eine Sonderstellung nimmt das Familieneigenheim ein, das mit drei fiktiven Monats-Kaltmieten angesetzt wird (Köln FamRZ 87, 183; 08, 2051; Schlesw SchlHA 03, 103; Dresd MDR 03, 535: Mietersparnis); das ist wegen der Eigennutzung der Sachlage angemessener als ein Anteil des Verkehrswertes (so aber Köln FamRZ 97, 37; Dresd FamRZ 06, 1053). Die Einvernehmlichkeit der Scheidung steht der Berücksichtigung der Vermögensverhältnisse nicht entgegen (Stuttg FamRZ 10, 1940; einschränkend Stuttg FamRZ 16, 164).

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