Rn 154

Zuständig ist unabhängig vom Streitwert nach § 246 III 1 AktG das LG. § 247 AktG gilt für GeS und ReS (BGH AG 11, 823 = NZG 11, 997). Ausgangspunkt ist die Bedeutung der Sache, namentlich das wirtschaftliche Interesse des Anfechtenden, begrenzt durch dessen Aktienbesitz, das Interesse der AG am Bestand des Beschlusses und deren Größe (Rostock AG 14, 866; Köln NZG 21, 479); mehrere Beschlüsse sind getrennt zu bewerten, es sei denn, dass bei wirtschaftlicher Betrachtung der angefochtenen Beschlüsse ein iSv § 45 I 3 GKG identischer Streitgegenstand vorliegt (BGH GmbR 22, 537: Einziehung für den Fall, dass zwangsweise Anteilsabtretung unwirksam ist). Die Zahl der Anträge und der Anfechtungsgründe hat keine Bedeutung (BGH JurBüro 82, 66; 218; NJW-RR 92, 1222; 95, 225; 99, 910; München GmbHR 08, 1267; Rostock AG 14, 866; Naumbg NZG 15, 1323). Die Streitwertherabsetzung nach § 247 II AktG ist für jede Instanz getrennt zu prüfen (BGH MDR 93, 184; Frankf BB 85, 1360); Möglichkeiten der PKH sind zu berücksichtigen (Frankf JurBüro 90, 647). Im Freigabeverfahren nach § 246a AktG kann der Hauptsachewert angesetzt werden (Ddorf AG 19, 770); in Anschluss an die Freigabe kommt es nur noch auf den möglichen Schadensersatzanspruch aus § 246a IV 1 AktG an (Köln NZG 21, 479); nach Erledigung des Hauptsacheverfahrens sinkt er auf das Kosteninteresse (Stuttg AG 10, 89). § 247 I 1, II AktG gilt analog für GmbH (Naumbg NZG 15, 1323; BGH NZG 09, 1438: offen, ob Wertgrenze des I 2 gilt; dafür Bambg JurBüro 80, 759; Meyer GmbHR 10, 1081, dagegen Karlsr GmbHR 95, 302) und Genossenschaft (Naumbg JurBüro 99, 310). Für die zweigliedrige KG (BGH NJW-RR 02, 823), die Personengesellschaft (KGR 09, 214) und den Verein (BGH MDR 93, 183) gilt die Norm nicht (aA Bremen MDR 11, 628: analog auf Publikums-KG).

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