Rn 12

Ist der säumige Antragsgegner Beschwerdeführer, ist gegen ihn eine Säumnisentscheidung nach § 117 II iVm § 539 I ZPO möglich; seine Beschwerde wird zurückgewiesen. Insoweit wird § 130 II von § 539 I ZPO verdrängt (vgl. Prütting/Helms/Helms § 130 Rz 10; MüKoFamFG/Lugani § 130 Rz 8; Prütting/Helms/Feskorn § 117 Rz 57; Sternal/Weber § 130 Rz 11; FAKomm-FamR/Roßmann § 130 Rz 12; Musielak/Borth/Frank/Borth § 130 Rz 9; J/H/Markwardt § 130 Rz 7; ThoPu/Hüßtege § 130 Rz 5; Zö/Lorenz § 130 Rz 1; vgl. auch – zum alten Recht – BGH FamRZ 67 142; Hamm NJW-RR 87, 521; Schlesw FamRZ 92, 839).

 

Rn 13

Ist der säumige Antragsgegner demgegenüber auch Beschwerdegegner, existiert bereits eine den Antrag des Beschwerdeführers abweisende Entscheidung in der Ehesache. Der Erlass einer Säumnisentscheidung kommt nach § 117 II iVm § 539 II ZPO nicht in Betracht, weil die erstinstanzliche Entscheidung nicht auf der Grundlage einer Geständnisfiktion iSv § 539 II 1 ZPO abgeändert werden kann, § 113 IV Nr 5. Dies steht im Ergebnis im Einklang mit § 130 II (Prütting/Helms/Helms § 130 Rz 11; Prütting/Helms/Feskorn § 117 Rz 57; MüKoFamFG/Lugani § 130 Rz 9; J/H/A/Markwardt § 130 Rz 8; Dutta/Jacoby/Schwab/Lies-Benachib § 130 Rz 13; FAKomm-FamR/Roßmann § 130 Rz 13).

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