Kurzbeschreibung

Muster aus: av.1591 Anwaltformulare Verkehrsrecht, Tietgens-Nugel, 8. Aufl. 2020 (Deutscher Anwaltverlag)

Muster 4.14: Anscheinsbeweis bei Fahrstreifenwechsel und Fahrbahnverengung

Ereignet sich ein Unfall im unmittelbaren zeitlichen und örtlichen Zusammenhang mit einem Fahrstreifenwechsel, spricht gegen den Fahrstreifenwechsler der Beweis des ersten Anscheins, der einen schuldhaften Verstoß gegen § 7 Abs. 5 StVO begründet (OLG Hamm, Beschl. v. 27.10.2014 – I 9 U 60/14 – juris; OLG Düsseldorf, Urt. v. 17.5.2011 – I 1 U 132/10 = SP 2012; OLG Hamm, Urt. v. 13.5.2009 – 13 U 106/08 = NJW-RR 2009, 1624). Dies gilt auch dann, wenn der Fahrstreifenwechsler bei einer Engstelle erfolgt (OLG Düsseldorf, Urt. v. 22.7.2014 – I 1 U 152/13 = Schaden-Praxis 2015, 4; LG Berlin, Urt. v. 11.6.2003 – 3 C 190/03 = SP 2003, 301; LG Darmstadt, Urt. v. 15.3.2001 – 6 S 464/00 – juris). Kann er den gegen ihn sprechenden Anscheinsbeweis nicht erschüttern, haftet der Fahrstreifenwechsler aufgrund seines überragenden Fehlverhaltens grundsätzlich alleine und die Betriebsgefahr des anderen Fahrzeuges tritt dahinter i.d.R. vollständig zurück (OLG Hamm, Urt. v. 16.11.2004 – 9 U 110/04 = DAR 2005, 285). Dies gilt grundsätzlich auch dann, wenn der Fahrstreifenwechsel wie hier vor dem Hintergrund einer Engstelle erfolgt ist (KG Berlin, Beschl. v. 19.10.2009 – 12 U 227/08 – juris; AG Essen – Steele, Urt. v. 24.1.2019 – 25 C 106/17 – juris).

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