Muster 3.32: Organ-, Obduktions- und Bestattungsverfügung aus jüdischer Sicht

Kurzbeschreibung

Muster aus: zerb.1129 Anwaltformulare Vorsorgevollmachten, Horn, 2. Aufl. 2022 (zerb verlag)

Muster 3.32: Organ-, Obduktions- und Bestattungsverfügung aus jüdischer Sicht

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Ich wünsche mir ein jüdisches Begräbnis und die rituelle Totenwaschung gemäß der jüdischen Tradition. Beim Eintritt des Todes ist dazu die Chewra kadischa der Jüdischen Gemeinde _________________________ zu informieren.

Aus religiösen Gründen lehne ich eine Obduktion meines Leichnams ab.

Da das Gebot, Leben zu retten, über nahezu allen anderen Ge- und Verboten der Halacha steht und es mir viel bedeutet, dass ich auch nach meinem Tod durch eine Organspende das Leben anderer Menschen retten könnte, stimme ich der Entnahme meiner Organe zu Transplantationszwecken zu. Dafür nehme ich auch in Kauf, dass mein Sterben auf einer Intensivstation geschehen muss und intensivmedizinische Verfahren angewandt werden müssen, um meine Organe nach Eintritt und Feststellung des Hirntodes weiterhin durchblutet zu erhalten und mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. (Wenn im Falle, dass ich als Organspender in Betracht komme, Maßnahmen durchgeführt werden, die ich an anderer Stelle dieser Patientenverfügung ausgeschlossen habe, geht meine Bereitschaft zur Organspende und die Erfüllung der Mizwa zur Rettung des Lebens anderer vor!)

oder aber:

Weil für mich die Feststellung des Hirntodes nicht zwangsläufig bedeutet, dass sich damit die Seele bereits vom Körper gelöst hat und der Hirntod nach meiner Überzeugung auch nur eine Etappe im Sterbeprozess sein könnte, wünsche ich, dass man meinen Körper im Sterbeprozess und auch nach Eintritt des Todes noch eine halbe Stunde lang nicht anrührt, so wie es der jüdischen Tradition entspricht. Mein Tod soll erst dann als eingetreten gelten, wenn Atmung und Herzschlag zum Erliegen gekommen sind und die klassischen sicheren Todeszeichen feststellbar sind. Ich weiß, dass dies eine Organspende (außer Hornhautspende) ausschließt (ggf. mit dem Zusatz:) Einer Hornhautspende stimme ich jedoch grundsätzlich zu.

oder auch nur:

Eine Organspende und die Entnahme meiner Organe zu Transplantationszwecken lehne ich ab.