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Soll eine Belastung zwar das ganze Grundstück ergreifen, die Ausübung des Rechts jedoch auf einen (realen) Grundstücksteil beschränkt bleiben, so ist § 7 GBO gleichfalls nicht anwendbar.[50] Eine Belastung in dieser Form ist möglich

bei Dienstbarkeiten[51] und auch beim Nießbrauch;
beim Vorkaufsrecht;[52]
beim Erbbaurecht.[53]

Der Teil des Grundstücks, der der Ausübung des Rechtes unterliegen soll, ist in der Eintragungsbewilligung genau zu bezeichnen.[54] Dabei genügt es, wenn der der Ausübung unterliegende Teil in einer gem. § 9 Abs. 1 S. 3 BeurkG in Bezug genommenen und gem. § 44 BeurkG verbundenen Karte oder Skizze bezeichnet ist. Alle Kennzeichnungsunterlagen müssen dem Grundbuchamt vorgelegt werden; die Bezugnahme auf Behördenakten (Bauakten) o.Ä. genügt wegen des Beibringungsgrundsatzes nicht.

[50] Lemke/Schneider, § 7 Rn 74 ff.
[51] BGH DNotZ 1969, 486 = Rpfleger 1969, 128; BGH ZfIR 2002, 545 (Wohnungsrecht); OLG Hamm JMBl. NRW 61, 276; OLG Hamm OLGZ 1981, 272; OLG Bremen NJW 1965, 2403; Staudinger/Weber, BGB, § 1023 Rn 9 ff.
[52] OLG Dresden OLG 4, 76; BayObLG NJW-RR 1998, 86.
[53] OLG München DNotZ 1944, 179; BayObLGZ 1957, 221 = DNotZ 1958, 409; OLG Frankfurt DNotZ 1967, 690; BayObLG Rpfleger 1984, 313; vgl. auch BGH DNotZ 1969, 486 = Rpfleger 1969, 128; KG Rpfleger 1969, 128; Staudinger/Rapp, BGB, § 1 ErbbauRG Rn 16.
[54] BGH Rpfleger 1982, 16; BGH Rpfleger 1984, 227; BayObLG MittBayNot 1968, 85 und 215; BayObLG DNotZ 1989, 165; Böttcher, Rpfleger 1984, 227, 229.

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