Rz. 93

Die Verfügung von Todes wegen muss als öffentliche Urkunde formgültig errichtet sein. Anders als bei Erbscheinen kann es sich dabei jedoch auch um ausländische öffentliche Urkunden handeln.

 

Rz. 94

Nach deutschem Recht kommen Testamente und Erbverträge (§ 2276 BGB) zur Niederschrift eines deutschen Notars oder eines Berufskonsuls oder Konsularbeamten in Betracht (§§ 2231 Nr. 1, 2232 ff., 2276 BGB; §§ 10, Abs. 1 Nr. 1, 11, 19, 24 KonsularG v. 8.11.1867 i.d.F. des Gesetzes vom 11.9.1974,[159] vor Inkrafttreten des Konsulargesetzes vom 11.9.1974 vor einem ermächtigten Berufskonsul bzw. Kanzlerbeamten (§§ 16, 37a KonsularG v. 8.11.1867 i.d.F. des Gesetzes vom 14.5.1936).[160]

 

Rz. 95

Öffentliche Urkunde ist ferner das Nottestament vor dem Bürgermeister gem. § 2249 BGB, da dieser eine mit Amtsbefugnis (§ 415 ZPO) ausgestattete Person ist.[161] Trotz gleicher Verfahrensvorgaben (§ 2250 Abs. 1 BGB) bleibt das Dreizeugentestament hingegen Privaturkunde.[162]

[159] BGBl I 1974, 2317; dazu: Geimer, DNotZ 1978, 3.
[160] RGBl I 1936, 447; Ges. v. 16.12.1950: BGBl I 1950, 784.
[161] BeckOGK-BGB/Grziwotz, § 2249 Rn 38.
[162] BeckOGK-BGB/Grziwotz, § 2250 Rn 27.

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