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Die §§ 1–20 GBMaßnG regeln das Verfahren zur Umstellung von Geldbeträgen von früherer Reichsmark auf Deutsche Mark nach der Währungsreform des Jahres 1948 durch das Gesetz zur Neuordnung des Geldwesens – Umstellungsgesetz v. 20.6.1948 (WiGBl 1948 Beil. Nr. 5, 13), zul. geänd. d. Art. 9 Nr. 1 des Gesetzes v. 20.12.1982 (BGBl I 1948, 1857). Sie gelten für Hypotheken, Grundschulden, Rentenschulden und Reallasten gleichermaßen (§§ 11, 12 GBMaßnG).

Hintergrund der Regelungen insbes. zum Umstellungsverfahren und zur Eintragung eines sog. Umstellungsschutzvermerks nach § 4 ist, dass nach § 16 Abs. 1 UmstG in der Regel eine Umrechnung im Verhältnis 10:1 von Reichsmark auf Deutsche Mark erfolgte, im Ausnahmefall aber auch eine Vollumstellung 1:1 erfolgen konnte (§ 18 UmstG).[1]

Die Umstellung sollte nach Ablauf des 31.12.1965 abgeschlossen sein. Die Vorschriften haben daher nur mehr rechtshistorischen Charakter.[2] Aktuelle Bedeutung haben sie noch bei der Löschung alter Grundpfandrechte und der Geltung der Erleichterungsregelung des § 18 betreffend die Nachweise der Löschung.[3]

Bemerkenswert ist die Aktualisierung des § 2 GBMaßnG hinsichtlich des Beschwerdeverfahrens mit Verweis auf das FamFG sowie des § 13 GBMaßnG zu den Gebühren der Eintragung nach KV Nr. 1430 GNotKG, sodass der Gesetzgeber auch heute noch von sicherlich sehr wenigen Fällen der Umstellung ausgeht.[4]

[1] Schöner/Stöber, Grundbuchrecht, 13. Aufl. 2004, Rn 4320.
[2] Eingehend noch Balser/Dietrich, Lastenausgleich und Grundbuch, 1953; Glaser, Grundbuchwesen, S. 265 ff.; Feyock, Rechtsunsicherheit im Grundbuchverfahren, Dt. Notartag 1956, S. 9; Weber, DNotZ 1955, 453; Fischer, DNotZ 1957, 182; Epple, BWNotZ 1964, 45; Gewaltig, MittRhNotK 1965, 216; Seidl, DNotZ 1964, 67; Spiegel, BB 1964, 65.
[3] § 18 Abs. 1 S. 1 GBMaßnG geändert durch Art. 3 Abs. 3 Nr. 1 nach Maßgabe der Art. 18 und 19 des Gesetzes vom 20.12.1993 (BGBl I S. 2182) und des Art. 7 Abs. 7 Nr. 1 des Gesetzes vom 27.6.2000 (BGBl I S. 897); § 18 Abs. 1 S. 2 geändert durch Art. 7 des Gesetzes vom 29.6.2015 (BGBl I S. 1042).
[4] § 13 Abs. 1 S. 1 geändert durch Art. 15 Nr. 1 des Gesetzes vom 23.7.2013 (BGBl I S. 2586).

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