Rz. 92

Relative Verfügungsverbote, die auf Gesetz beruhen (§ 135 BGB) sind eintragungsfähig als Schutz gegen gutgläubigen Erwerb (§ 135 Abs. 2 BGB). Der Vermerk muss unmittelbar in das Grundbuch eingetragen werden, Bezugnahme genügt nicht.[229]

Einzelfälle eintragungsfähiger Vermerke über gesetzliche Verfügungsverbote können sich noch aus landesrechtlichen Verfügungsbeschränkungen aus der Zeit vor Inkrafttreten des BGB (Art. 168 EGBGB) ergeben.[230] Sperrvermerke des Versicherungsaufsichtswesens für das Sicherungsvermögen, über das nur mit Zustimmung eines Treuhänders verfügt werden darf, sieht das Versicherungsaufsichtsrecht nicht mehr vor (Vgl. §§ 125 ff. VAG).[231]

[229] BayObLGZ 1964, 394 = DNotZ 1965, 684; LG Wiesbaden Rpfleger 1968, 393 m. Anm. Haegele; LG Koblenz Rpfleger 1971, 22 m. Anm. Haegele; OLG Frankfurt a.M. Rpfleger 1972, 164 m. Anm. Haegele; LG Bonn DNotZ 1979, 309; Pöschl, BWNotZ 1964, 301; eingehend zu den Verfügungsverboten im Grundbuch Bauer/Schaub/Lieder, AT H Rn 45 ff.
[230] Dazu RGZ 132, 145; Staudinger/Wagner, EGBGB, 1. Aufl. 1899, Art. 168 Anm. 2; Güthe/Triebel, GBO, Vorbem vor § 13 Rn 64 ff.
[231] Zur früheren Eintragung eines sog. Sperrvermerks Schöner/Stöber, Grundbuchrecht, Rn 2004, 4065 ff.

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